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Leader's Digest Leader's Digest #17 Newsletter

Decision Game und Handlungsempfehlungen aus Leader’s Digest #16

Die Decision Games des Leader’s Digest sollen die Abonnentinnen und Abonnenten dieses Newsletters anregen, sich im Rahmen von Szenarien in die Rolle von Personen zu versetzen, die sich mit ethischen bzw. taktischen Herausforderungen konfrontiert sehen.

Zunächst wiederholen wir das letztmalig vorgestellte Szenario; im Anschluss würdigt Dr. Florian Demont, Dozent für Militärethik an der Militärakademie an der ETH Zürich, die diskussionswürdigste Handlungsempfehlung.

Decision Game aus Leader’s Digest #16

Szenario

Sie sitzen als abverdienender Kompaniekommandant in Ihrem Büro und arbeiten konzentriert an einem Übungskonzept, als das Telefon klingelt. Am anderen Ende meldet sich Ihr Vorgesetzter. Die Mutter eines Rekruten hat ihn kontaktiert und berichtet von Zuständen in der Kompanie, die sie als alarmierend erachtet. Ihr Sohn klagte über einen Unteroffizier, der die Rekruten während der Zimmerkontrolle bis zu einer halben Stunde in der Achtungsstellung verharren liess und Material durch die Kaserne warf. Der Rekrut leidet unter Schlafmangel und entwickelt Angstzustände.

Da Sie sich in der zweiten Woche der Rekrutenschule noch nicht alle Gesichter und Namen merken konnten, lassen Sie den betroffenen Rekruten in Ihr Büro rufen. Dieser bestätigt nicht nur die Aussagen seiner Mutter, sondern ergänzt sie um weitere Details. Bereits mehrfach seien Rekruten seines Zuges nach dem Lichterlöschen geweckt worden, um in Sportbekleidung um die Kaserne zu rennen. «Bestrafungen» dieser Art basierten angeblich auf Fehlverhalten wie mangelnder Schuhpflege, Unordnung in den Zimmern oder Verspätungen bei der Ausbildung.

Beim folgenden Kompanierapport bringen Sie das Thema zur Sprache und müssen feststellen, dass die Zugführer keinerlei Kenntnis von den Vorgängen haben. Eine mögliche Ursache ist schnell gefunden: Das höhere Kader ist nicht am gleichen Ort wie die Rekruten und Unteroffiziere untergebracht, was eine unmittelbare Kontrolle erschwert. Um den Vorfall umfassend aufzuarbeiten, ordnen Sie an, dass jeder Rekrut des betroffenen Zuges schriftlich Stellung nehmen soll. Parallel dazu befragen Sie mündlich die Unteroffiziere des Zuges, um deren Sicht der Dinge zu erfahren. Dabei kristallisiert sich rasch heraus, dass Wachtmeister Huber treibende Kraft hinter diesen Massnahmen ist. Seine charismatische Art hat zudem dazu geführt, dass andere Unteroffiziere ihm folgen und ähnliche Praktiken übernehmen.

Die schriftlichen Aussagen der Rekruten fallen jedoch ambivalent aus: Während einige Wachtmeister Huber direkt beschuldigen, verteidigt ihn eine Mehrheit indirekt. Viele befürworten die Massnahmen grundsätzlich und betrachten sie als berechtigte Konsequenzen für mangelnde Disziplin. Die Einhaltung von Ordnung und Sauberkeit sei schliesslich eine zentrale militärische Tugend und letztlich Teil der Ausbildung.

Um die Situation weiter zu ergründen, lassen Sie auch Wachtmeister Huber schriftlich Stellung nehmen. In seinem Bericht zitiert er das Dienstreglement und argumentiert, dass seine Massnahmen der Erziehung zum Soldaten, der Durchsetzung von Ordnung, der Förderung der Kameradschaft sowie dem nachhaltigen Aufbau von Respekt gegenüber den Vorgesetzten dienten. Er betrachtet sein Vorgehen als notwendige Härte, um den Rekruten Disziplin beizubringen, und verweist darauf, dass ähnliche Methoden auch in anderen Zügen Anwendung finden.

Tatsächlich ergibt eine weitere Untersuchung, dass ähnliche Praktiken in anderen Zügen existieren. Doch anders als in dem betroffenen Zug werden sie dort nicht negativ wahrgenommen. Vielmehr empfinden viele Rekruten sie als Teil der militärischen Erziehung und Ausbildung.

Ihr Vorgesetzter ordnet dennoch an, ein Disziplinarstrafverfahren gegen Wachtmeister Huber zu eröffnen, um den Fall offiziell zu untersuchen. Bei der Durchsicht der gesetzlichen Grundlagen und in Rücksprache mit einem Ihnen bekannten militärischen Untersuchungsrichter wird jedoch klar, dass es schwierig sein wird, eine wasserdichte juristische Grundlage für eine Verurteilung zu finden. Die Abgrenzung zwischen strenger militärischer Führung und unzulässiger Schikane ist komplex, insbesondere weil viele Rekruten die Massnahmen verteidigen.

Sie sind hin- und hergerissen. Mehrere Abgänge aus ihrer Kompanie haben Sie bereits gehabt, die möglicherweise auf den harten Umgang zurückzuführen sind, und noch stehen sechzehn Wochen Rekrutenschule bevor. Gleichzeitig anerkennen Sie die konsequente Dynamik im Unteroffizierskorps – das gegenteilige Problem hatte ihnen als Zugführer weitaus grössere Probleme bereitet. Es ist keine leichte Aufgabe, die militärische Härte mit der Fürsorgepflicht in Einklang zu bringen – Sie wollen die Rekruten zur Verteidigungsfähigkeit führen, erziehen und ausbilden, aber auch Schikane und Missbrauch verhindern und disziplinarische Führungsfehler konsequent ahnden. Zudem gilt es, das Vorgehen gegenüber Rekruten, Kadern, Vorgesetzten und Aussenstehenden zu erklären.

Fragestellung

  • Welche Sofortmassnahmen ergreifen Sie?
  • Wie bringen Sie Härte und Fürsorgepflicht in Einklang?
  • Was wollen Sie tun, um die Situation bis Ende der Rekrutenschule zu verbessern?
  • Was kommunizieren Sie wem?

Handlungsempfehlungen zum Decision Game aus Leader’s Digest #16

Das vorgelegte Szenario konfrontiert einen Kompaniekommandanten mit einer komplexen Führungssituation: Ein Rekrut beklagt sich über Schikanen durch einen Unteroffizier, Wachtmeister Huber, der für sein hartes Vorgehen bekannt ist, aber auch von vielen Kameraden und einigen Rekruten für seine Konsequenz geschätzt wird. Die Vorfälle reichen von langen Achtungsstellungen bis hin zu nächtlichen «Strafübungen». Gleichzeitig gibt es Hinweise auf systemische Probleme, da ähnliche Praktiken auch in anderen Zügen existieren und die Zugführer offenbar unzureichend informiert oder involviert sind. Der Vorgesetzte des Kompaniekommandanten hat bereits die Eröffnung eines Disziplinarstrafverfahrens gegen Wachtmeister Huber angeordnet, obwohl die juristische Grundlage dafür als schwierig eingeschätzt wird. Der Kompaniekommandant muss nun Sofortmassnahmen ergreifen, eine Balance zwischen notwendiger militärischer Härte und Fürsorgepflicht finden, die Situation langfristig verbessern und seine Entscheidungen verschiedenen Anspruchsgruppen kommunizieren.

Wir präsentieren hier nicht ein Kondensat aller Eingaben, sondern präsentieren den Lösungsvorschlag von Lt Ralph Meier und heben dabei hervor, weshalb sie die Auszeichnung des Monats Mai verdient.

Lt Meier legt eine detailliert ausgearbeitete Antwort vor, die sich durch eine klare Struktur und eine tiefgehende Analyse der Problematik auszeichnet. Seine Lagebeurteilung identifiziert präzise die Kernprobleme: ein Führungs- und Kontrolldefizit, die ambivalente Wahrnehmung der Massnahmen durch die Rekruten, die rechtliche Grauzone, das systemische Ausmass der Praktiken und die Gefahr weiterer Abgänge aus der Kompanie.

Als Sofortmassnahmen schlägt Lt Meier ein Bündel von Interventionen vor:

  • Eine sofortige Kaderbesprechung zur Klärung von Regeln und Grenzen (was ist erlaubt, was nicht?).
  • Die temporäre Anwesenheitspflicht von Zugführern bei Zimmerkontrollen und die Prüfung einer Aufhebung der räumlichen Trennung zwischen höherem Kader und der Truppe.
  • Ein niederschwelliges Gesprächsangebot für Rekruten, um Probleme frühzeitig ansprechen zu können.
  • Die Aussetzung aller fragwürdigen «Erziehungsmassnahmen» bis zur Klärung.

Um die Balance zwischen Härte und Fürsorgepflicht herzustellen, plant Lt Meier:

  • Die Erarbeitung klarer Kriterien für angemessene Härte gemeinsam mit den Zugführern.
  • Die Institutionalisierung von Reflexionsrunden mit den Unteroffizieren, um kritische Situationen zu besprechen und den Sinn von Erziehungsmassnahmen zu betonen.
  • Die Entwicklung eines internen Ausbildungsmoduls für Unteroffiziere.
  • Die Einführung von positiver Verstärkung und anonymisierten Befragungen der Rekruten.

Für die langfristige Verbesserung der Situation bis zum Ende der Rekrutenschule sieht sein Plan vor:

  • Die Einrichtung eines Mentorensystems für Unteroffiziere.
  • Regelmässige Kaderschulungen zu Führungsthemen.
  • Die Überarbeitung der Kontrollmechanismen, um eine regelmässige, auch unangekündigte Präsenz des höheren Kaders sicherzustellen.
  • Teambuilding-Massnahmen und eine konsequente Dokumentation und Evaluation aller Vorfälle und Massnahmen.

Seine Kommunikationsstrategie ist differenziert und adressiert alle relevanten Gruppen: die Rekruten, die Kader, seinen Vorgesetzten und sogar die Eltern des betroffenen Rekruten (nach dessen Zustimmung).

Besonders gelungen ist der detaillierte Plan zum Umgang mit Wachtmeister Huber. Lt Meier schlägt hier ein Einzelgespräch vor, um dessen Motive zu verstehen, aber auch klare Grenzen zu setzen. Er will Hubers Führungsstärke und Charisma positiv nutzen, ihn aber gleichzeitig kontrollieren und ihm sowohl Konsequenzen bei weiteren Verstössen als auch Perspektiven bei positiver Entwicklung aufzeigen.

Ein weiterer herausragender Punkt ist die proaktive Auseinandersetzung mit der Anweisung seines Vorgesetzten bezüglich des Disziplinarstrafverfahrens. Lt Meier argumentiert fundiert, warum er ein sofortiges Verfahren gegen Huber für unverhältnismässig und kontraproduktiv hält. Er plädiert für ein Überdenken dieser Anweisung und schlägt stattdessen eine formelle mündliche Verwarnung und enge Begleitung Hubers vor, betont aber seine Bereitschaft zu einem Disziplinarverfahren bei weiteren Verstössen. Er besteht hier auf seinem Beurteilungsspielraum als Kompaniekommandant im Rahmen der Auftragstaktik.

Die Stärken der Antwort von Lt Meier sind zahlreich:

  • Umfassend und detailliert: Die Antwort deckt nahezu alle Aspekte der komplexen Problematik ab und bietet eine Fülle von konkreten, durchdachten Massnahmen.
  • Systemischer Ansatz: Lt Meier erkennt, dass es sich nicht nur um ein Einzelproblem mit Wachtmeister Huber handelt, sondern um systemische Schwächen in Führung, Kontrolle und Kultur. Seine Lösungen zielen daher auf nachhaltige Veränderungen ab.
  • Ausgewogenheit: Er versucht, eine Balance zwischen notwendiger Konsequenz und der Anerkennung positiver Aspekte (z.B. Engagement von Huber, Dynamik im UO-Korps) zu finden.
  • Führungshaltung: Lt Meier zeigt eine klare und verantwortungsbewusste Führungshaltung, insbesondere im Umgang mit seinem Vorgesetzten, wo er seinen Standpunkt mutig und gut begründet vertritt.
  • Praxisnähe: Viele Vorschläge sind sehr praxisnah und zeugen von einem guten Verständnis für die Realitäten des Dienstalltags (z.B. anonymisierte Befragungen, Mentorensystem, Reflexionsrunden).
  • Starke Selbstreflexion: Das abschliessende Fazit mit persönlichen «Learnings» zeigt eine hohe Bereitschaft zur Selbstreflexion und zum kontinuierlichen Lernen als Führungskraft.

Mögliche Schwächen:

  • Ressourcenintensität: Einige der vorgeschlagenen Massnahmen dürften ressourcenintensiv sein. Dies ist jedoch eher eine Herausforderung der Implementierung als der Konzeption.
  • Analyse vergangener Kommunikationsfehler: Während die Kommunikationsstrategie für die Zukunft sehr gut ist, könnte die explizite Analyse, warum die Kommunikation in der Vergangenheit versagt hat, pointierter sein – was auch der Begründung helfen könnte.

Schlussfolgerung

Die Antwort von Lt Ralph Meier stellt eine überzeugende Bearbeitung des komplexen Führungsszenarios dar. Sie zeichnet sich durch eine tiefgehende Analyse, eine klare Ausrichtung, eine Vielzahl konkreter und praxisnaher Massnahmen sowie eine gute Führungshaltung aus. Wie er die verschiedenen Facetten des Problems adressiert und miteinander verknüpft, ist vorbildlich.

Aus diesen Gründen wird die Antwort von Lt Ralph Meier als die beste der eingetroffenen Einsendungen gewürdigt. Sie bietet nicht nur eine Lösung für das spezifische Problem, sondern vermittelt darüber hinaus wertvolle Einblicke in eine moderne, reflektierte und verantwortungsbewusste militärische Führung. Wir gratulieren zu einem Exemplar von «Führung und das 3 Alpha Prinzip» von von Hans-Christian Witthauer und Thomas Saller.

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Update Führung: Mai 2025

Old and New Lessons from the Ukraine War

[The Strategist, 07.06.2024, Joseph S. Nye]

In this concise article, Prof. em. Joseph S. Nye Jr. summarizes the main lessons from the Russian-Ukrainian War. Amongst others, he mentions how new weapons are complementing and not replacing old weapons on the battlefield, why information warfare matters, and how war remains unpredictable.

Link: https://www.aspistrategist.org.au/old-and-new-lessons-from-the-ukraine-war/

«Im Kriegsfall wäre die Schweiz nahezu wehrlos»

[Tagesanzeiger, 06.04.2025, Michael Marti]

Prof. em. Dr. Stig Förster, aufgewachsen in den Ruinen von Westberlin der 1950er Jahre und geprägt durch die immense Zerstörung des Krieges, entschied daraufhin sich der Militärgeschichte zu widmen. In diesem Interview diskutiert er unter anderem die bewaffnete Neutralität der Schweiz, die Zukunft der Kriegsführung, und die Kosten des Krieges. Er spricht unter anderem darüber, wie er die Bedrohungslage für die Schweiz einschätzt, und wie die Schweiz sowie die Schweizer Armee seiner Meinung nach darauf reagieren sollten.

Link: https://www.tagesanzeiger.ch/schweizer-militaer-im-kriegsfall-waere-die-schweiz-nahezu-wehrlos-223084259586

Wehrhafte Demokratie

[IF – Zeitschrift für Innere Führung 3/24, Juni 2024]

Diese Ausgabe der Bundeswehrzeitschrift IF thematisiert unter anderem Gesamtverteidigung und psychologische Resilienz, beides ebenso relevante Themen für die Schweizer Armee. Weiter wird betont, wie für Gesamtverteidigung sowohl innerhalb der Armee als auch in der Gesellschaft ein grundlegender Konsens herrschen sollte. In der Schweiz lässt sich dies allenfalls auf die Neutralität anwenden. Gerade weil das Verständnis der Neutralität von Bürger zu Bürger variiert, ist es hilfreich die eigene Meinung sowie andere Meinungen besser zu verstehen, was dann die informierte Diskussion darüber und somit einen folgenden grundlegenden Konsens erlaubt. Die direkte Demokratie der Schweiz fordert eine solche Diskussionsfähigkeit ganz besonders, weil Gesellschaft und Schweizer Armee darauf aufbauen können.

Link: https://www.bundeswehr.de/de/organisation/weitere-bmvg-dienststellen/zentrum-innere-fuehrung/wehrhafte-demokratie-5812416

Unencrypted Communications by Russia Undermines Operational Security in Ukraine

[GlobalData, February 2023]

This report of a British consulting firm focuses on the OPSEC risks associated with the phone use of troops. Whilst it focuses on Russian troops who were targeted after compromising OPSEC through their phone use, the same risks exist for mobilised Swiss armed forces. Soldiers who were carpenters, lawyers and mechanics a day before they were mobilised, risk putting themselves and others at risk through irresponsible phone use. To avert a mobilisation where both Swiss soldiers and civilians unknowingly circulate troop movements etc., more awareness of OPSEC and responsible phone use is needed. The alternative are enemy precision strikes and mass casualties such as near Lviv, Ukraine (Yavoriv military range) in March 2022.

Link: https://defence.nridigital.com/global_defence_technology_feb23/ukraine_war

Cybersicherheit im Weltraum verstehen

[CSS ETH Zürich, Juni 2024, Clémence Poirier]

Dieser Artikel beleuchtet die enge Verbindung von Cyber- und Weltraum und zeigt die wachsende Bedrohung für Weltrauminfrastrukturen durch Cyberangriffe auf. Am Beispiel der Cyberattacke auf das KA-SAT-Satellitennetzwerk vor der Invasion der Ukraine im Jahr 2022, wird die Verwundbarkeit kritischer Systeme deutlich. Für militärische Führungskräfte bietet der Artikel wichtige Einblicke in die Bedrohungslandschaft und die notwendigen politischen, rechtlichen und technischen Massnahmen, um Satelliten und die damit verbundenen Operationen zu schützen.

Link: https://css.ethz.ch/publikationen/css-analysen-zur-sicherheitspolitik/details.html?id=/n/o/3/4/no_343_understanding_cybersecurity_in_ou

Le leadership ne se résume pas à l’efficacité et aux processus

[Forbes, 10.07.2023, Joyce E. A. Russell]

Certains affirment que le remplacement des cadres humains par des robots permettrait d’accroître l’efficacité et d’éliminer les incohérences. Ce débat soulève toutefois une question centrale : Le leadership peut-il être simplement réduit à l’efficacité ? Joyce E. A. Russell explore ce sujet en soulignant l’importance des qualités humaines dans le leadership, telles que l’empathie et la reconnaissance, qui inspirent les employés et enrichissent leur expérience professionnelle. Lisez dans cet article quelques arguments pour et contre cette révolution robotique dans le leadership.

Link (FR): https://www.forbes.fr/business/le-leadership-ne-se-resume-pas-a-lefficacite-et-aux-processus/

Link (EN): https://www.forbes.com/sites/joyceearussell/2023/04/10/leadership-is-more-than-just-efficiency-and-processes/


Über das «Update Führung»

Das Update Führung ist eine wiederkehrende Rubrik des Newsletters Leader’s Digest. Dieser Newsletter entsteht in Kooperation des Leadership Campus der Schweizer Armee und der Dozentur Führung und Kommunikation der Militärakademie an der ETH Zürich. Wenn Sie Leader’s Digest noch nicht abonniert haben, finden Sie unter folgendem Link weitere Informationen sowie das Formular zur Anmeldung.

Falls Sie Lesenswertes zu Command, Leadership oder Management entdecken, würden wir uns freuen, wenn Sie dies mit uns teilen. Gerne nehmen wir Tipps für die kommende Ausgabe von Leader’s Digest via document.getElementById(«email-obfuscator-leadersdigest»).innerHTML=»R-Znvy».replace(/[a-zA-Z]/g,function(c){return String.fromCharCode((c=(c=c.charCodeAt(0)+13)?c:c-26);});[Aktivieren Sie JavaScript, um die E-Mail-Adresse anzuzeigen] entgegen.

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Buch des Monats: «Führung und das 3 Alpha Prinzip»

Was ist die Kernaussage des Buches?

Es geht darum, die Transferleistung militärischer Führung in das zivile Umfeld zu erbringen. Dabei veranschaulicht das Buch verschiedenste Elemente der militärischen Führung wie die Auftragstaktik, die Führung durch Vorbild oder das systematische Vorgehen in der Entscheidungsfindung, und legt einen besonderen Wert auf das Konzept der Absicht, nach der zu handeln ist. Während Negativbeispiele aus der Privatwirtschaft die Kapitel einleiten, werden diese durch praktische Tipps für das eigene Führungshandeln abgerundet.

Was gefällt Ihnen an diesem Buch am besten?

Wie anschaulich die militärische Entscheidungsfindung erklärt werden kann und wie sehr unsere Verfahren mit den deutschen und NATO-Verfahren kompatibel sind.

Gibt es Punkte, in welchen Sie die Argumentation des Buches nicht unterstützen, oder Bereiche, die Ihrer Meinung nach zu kurz kommen?

Dieses sehr süffig geschriebene Buch stellt einen gelungenen Parforce-Ritt durch die Welt einer militärischen Führungskraft dar, dem ich nichts hinzuzufügen habe.

An wen richtet sich Ihre Empfehlung?

Insbesondere an die Milizangehörigen, die eine kurze Übersetzung ihrer Führungswerkzeuge auf «Zivil» brauchen.

Wie hat Ihnen dieses Buch im militärischen Führungsalltag geholfen?

In der Zusammenarbeit mit zivilen Leistungsbezügern, aber auch beim einfachen Erklären der militärischen Führungsmethode und des Planungsprozesses während der Kaderschulen.

Welchem Teilaspekt des Command-Leadership-Management-Modells ordnen Sie dieses Buch zu?

Alle Aspekte werden abgedeckt, aber das Buch ist als Transfer zum zivilen Management gedacht, und diesen Zweck erfüllt es trefflich.

Wo sehen Sie zukünftig die grössten Herausforderungen für die Führung in der Schweizer Armee?

Wir dürfen die taktische Leistung der Unteroffiziere nicht ausser Acht lassen. Sie treffen als Erste die Entscheidungen im Gefecht, sie sind mit komplexen Entschlüssen konfrontiert. Nicht umsonst spricht man vom «strategic corporal» und dem «three block war», denn auf dieser Stufe findet ein Grossteil des urbanen Kampfes statt.

Und wo sehen Sie diesbezüglich die grössten Chancen?

Wir können gerade mit unserer in der Industrie verankerten Milizarmee von den Transferleistungen der Milizkader profitieren – ist die Armee doch die grösste Kaderschmiede des Landes.


Über den Rezensenten

Nach über zehn Jahren als Fachberufsoffizier im Kommando Spezialkräfte hat Hptm Jonas Ch. Frey die Militärschule absolviert und arbeitet nun als Einheitsberufsoffizier an der Richtstrahlschule 62 in Kloten. Milizmässig ist er seit 2019 Kommandant der KSK Stabskompanie. Nebst seinem Podcast zu verschiedensten Themen, welche ihn beruflich und privat beschäftigen, liest und schreibt er zu sicherheitspolitischen und militärischen Themen.

Über das «Buch des Monats»

Das «Buch des Monats» ist eine wiederkehrende Rubrik des Newsletters Leader’s Digest. Dieser Newsletter entsteht in Kooperation des Leadership Campus der Schweizer Armee und der Dozentur Führung und Kommunikation der Militärakademie an der ETH Zürich. Wenn Sie Leader’s Digest noch nicht abonniert haben, finden Sie unter folgendem Link weitere Informationen sowie das Formular zur Anmeldung.

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Decision Game und Handlungsempfehlungen aus Leader’s Digest #15

Die Decision Games des Leader’s Digest sollen die Abonnentinnen und Abonnenten dieses Newsletters anregen, sich im Rahmen von Szenarien in die Rolle von Personen zu versetzen, die sich mit ethischen bzw. taktischen Herausforderungen konfrontiert sehen.

Zunächst wiederholen wir das letztmalig vorgestellte Szenario; im Anschluss würdigt Oberstlt Patrick Hofstetter, Dozent für Führung und Kommunikation an der ETH Zürich, die diskussionswürdigste Handlungsempfehlung.

Decision Game aus Leader’s Digest #15

Szenario

Die Lage in der Region verschlechtert sich nun schon seit einigen Wochen. Vor zwei Wochen haben die paramilitärischen Kräfte des Gegners mehrere Dörfer entlang der Schweizer Grenze unter ihre Kontrolle gebracht und zwei schwere Divisionen verstreut in Entfernung zu unserer Artillerie (>20km) positioniert. Der Druck ist spürbar. Die erste Staffel der für den Aktivdienst zur Verfügung gestellten Kräfte (Task Force JOMINI), die seit zwei Monaten mobilisiert sind, trat vor vier Tagen in Aktion und durchkämmte die Grenze, um die paramilitärischen Kräfte von allen logistischen Verbindungen zum Ausland abzuschneiden.

Gegner

Ein halber Zug (<20 Personen) hat sich im Hauptdorf des Raums verschanzt. Er ist mit Infanterie- und Panzerabwehrwaffen bewaffnet und hatte in den letzten drei Tagen Zeit, seine Stellungen deutlich zu verstärken. Es scheint, dass der Gegner die Keller und das Kanalnetz entlang der Hauptstrassen ausnutzen kann. Es ist nicht möglich dieses Netz mit Artillerie zu zerstören. Des Weiteren hat der Gegner sehr wahrscheinlich die lange Vorbereitungszeit genutzt und die Gebäude dort, wo er uns aufzuhalten erhofft, mit Sprengfallen versehen und die Struktur der Gebäude, die er halten will, zusätzlich verstärkt.

Eigene Mittel

Die Kompanie ALFA gehört zu den Bataillonen der zweiten Staffel der für den Aktivdienst zur Verfügung gestellten Kräfte (Task Force JOMINI), die vor einem Monat mobilisiert wurden. Die Stimmung während des Dienstantritts war freundlich, da die Soldaten ihre Kameraden zum ersten Mal seit einem Jahr wiedersahen. Die Gemüter waren jedoch von der Ernsthaftigkeit der Situation geprägt. Ein Krieg, wirklich? Es fällt jedem noch immer schwer, daran zu glauben. Und obwohl niemand je einen Krieg erlebt hat, sieht es ganz danach aus. Der Aktivdienst wurde schliesslich tatsächlich angeordnet. Aufgrund der grossen Entfernungen zwischen den einzelnen Einsatzräumen, des Mangels an verfügbaren Kräften und der Notwendigkeit, grosse Truppenansammlungen zu vermeiden (Bedrohung durch Drohnen aus der Luft), erfolgt der Einsatz der Bataillone der zweiten Staffel dezentral. Die Kräfte der ersten Staffel sichern die Grenze und sind dabei, die nächsten Aktionen zu planen. Die FOXTROT-Kompanie hat die Zu- und Ausgänge des Dorfes in unserem Raum abgeriegelt. Die ALFA-Kompanie gehört zu den Elementen der zweiten Staffel, die zur Säuberung der gegnerischen Widerstandsnester bestimmt wurden. Die Kompanie hat ihre Ausbildung abgeschlossen und hält sich für die Planung ihres ersten Einsatzes bereit.

Auftrag

Sie sind Kompaniekommandant ALFA und haben soeben den Auftrag erhalten das Dorf in Ihrem Einsatzgebiet einzunehmen und zu säubern. Die Aktion muss in 72 Stunden abgeschlossen sein. Die ALFA-Kompanie muss sich für einen weiteren Einsatz in T+6 Tagen bereithalten. Die Angriffsrichtung können Sie dem Bataillonskommandanten im Rahmen des taktischen Dialogs beantragen.

Umwelt

Das Dorf besteht aus festen Bauten, wie sie in der Schweiz bekannt sind. Alle Gebäude sind bekannt, der Grad der Befestigung ist jedoch nicht bekannt. Die Zivilbevölkerung hat das Dorf grösstenteils verlassen, vereinzelte Elemente können sich noch im Dorf befinden. Die Flüchtlinge sind bereit, Ihnen Informationen über das Dorf zu geben.

Zeitverhältnisse

Die Mission muss spätestens in 72 Stunden erfüllt sein. Die Sofortmassnahmen müssen innerhalb von 30 Minuten eingeleitet werden und dann die Aktion mit den Zugführern geplant werden, der Zeitplan liegt in der Verantwortung des Kompaniekommandanten.

Fragestellung

  • Was sind die Sofortmassnahmen?
  • Was ist die allgemeine Absicht bei der Durchführung des Angriffs?
  • Wie bereite ich meine Kompanie auf den Einsatz vor?
  • Wie setze ich indirektes Feuer und EOD-Spezialisten ein?
  • Wie manövriere ich ober- und unterirdisch?

Handlungsempfehlungen zum Decision Game aus Leader’s Digest #15

Das letzte TDG hat durchaus den Charakter einer Schulbuchübung – mir ist zumindest keine Siedlung namens A-Dorf mit der gegebenen Ortsstruktur bekannt. Schulbuchübungen dienen häufig dazu, Grundsatzfragen zu diskutieren. Aus meiner Sicht bieten sich hier fünf Fragen an, die ich mit Blick auf die eingereichten drei Lösungsvarianten zu beantworten suche.

Die Einsatzgrundsätze (TF 17, Ziff 5008) können helfen, die Angriffsform zu bestimmen, das heisst hier zwischen linearem und konzentrischem Angriff auszuwählen. Alle drei eingereichten Lösungen gehen linear vor. Ich würde dem zustimmen. Insbesondere der Grundsatz der «Einfachheit» spricht dafür, aber auch das «Ausrichten auf das Ziel»: wir wollen nicht ein bestimmtes Gebäude unter Besitz bringen, auf das wir uns konzentrisch ausrichten oder mit dem Zweck der «Überraschung» von verschiedenen Seiten kommen. Unser Auftrag ist es, das ganze Dorf zu säubern.

Im Falle des linearen Angriffs stellt sich die Frage nach der Angriffsrichtung. Das Reglement sieht vor, dass über eine schmale Seite angegriffen wird, was dem Verteidiger das «Auflockern und Zusammenwirken der Mittel» erschwert und dem Angreifer das «Abriegeln und Teilen» erleichtert (TF 17, Ziff 5046). Hier sind die Lösungen uneinheitlich: einer greift von Süden an und schwenkt danach nach rechts, was ich als unkonventionell bezeichnen würde. Das muss in der Taktik kein Nachteil sein, sind es doch Vorgehensweisen, auf die ein Gegner sich kaum vorbereitet hat. Gleichzeitig dürfte aber die Koordination und insbesondere das Vermeiden von Friendly Fire anspruchsvoll sein. Eine Lösung greift von Nordosten an. Die gedeckte Annäherung im Schutz des Waldes scheint zwar attraktiv, aber ist dabei auch der Fluss zu überqueren, was ich persönlich vermeiden würde. Der dritte schliesslich greift entlang der Strasse von Osten an, mit je einem Zug südlich und nördlich der Strasse. Gewiss die einfachste und auch die schnellste Variante, die ich deshalb auch bevorzuge. Allerdings hätte ein Angriff von Westen die Verteidigung wohl noch mehr erschwert.

Im Umgang der Kanalisation sprechen alle Einsendungen davon, diese zu meiden. Nicht nur mit Blick auf Gaza scheint es auf der Hand zu liegen, dass hier der Verteidiger in einem krassen Vorteil steht. Zwei der drei Einsendungen schlagen jedoch vor, die Kanalisation zu fluten, etwa unter Einsatz der zivilen Feuerwehr. Dies scheint mir eine kreative Lösung, die den Gegner wirkungsvoll einschränken könnte. Technisch müsste die Machbarkeit wohl noch mit einem Feuerwehrkundigen besprochen werden, aber schon nur ein teilweise unter Wasser setzen dürfte den Gegner beeinträchtigen.

Der vorgeschlagene Einsatz der Unterstützungsmittel kann genutzt werden, um mit einem verbreiteten Missverständnis aufzuräumen. Eine Einsendung bemerkt, «Sobald aber der erste Zug im Dorf ist kann der Mindestabstand von 600m kaum mehr eingehalten werden». Dies ist klar zurückzuweisen; diese Sicherheitsabstände gelten für Gefechtsschiessen. Im Kriegsfall ist aber ein Einsatz des 8.1cm Mörserfeuer deutlich näher zur eigenen Truppe hinzunehmen; insbesondere, wenn diese splittergeschützt unterwegs ist. Hier gilt, dass so lange mit dem indirekten Bogenfeuer gewirkt werden soll, bis die 12.7mm Maschinengewehr direkt wirken können – getreu dem Grundsatz «das Feuer in das Angriffsziel darf niemals abreissen». Hier sollten wir dringend die Sicherheitsvorschriften für Friedenszeiten als solche erkennen und für taktische Entscheide realitätsnahe Referenzdistanzen in den Reglementen ausweisen.

Unter den weiteren Punkten, insbesondere den Sofortmassnahmen, wurden zahlreiche Vorschläge eingebracht. Erwähnenswert scheint mir etwa die Überlegung, Ortskundige im Vorfeld zu Rate zu ziehen, die Bevölkerung zur Flucht und den Gegner zur Aufgabe aufzurufen, Flüchtende (im Gegensatz zu Flüchtlingen bezeichnet das unsere eigene Bevölkerung) zu befragen, Baupläne auf Ämtern zu beschaffen.

Ich konnte jeder der drei Einsendungen positive Elemente entnehmen, doch keiner würde ich in allen Punkten zustimmen. Entscheidend ist für mich im Zweifelsfall der Grundentschluss und hier stimme bevorzuge ich den Ansatz von Hauptmann Robin Wehrle mit dem Stoss je eines Zuges nördlich und südlich der Strasse von Osten her. Wenn er nun noch – gerade als Feuerunterstützungsoffizier – der Unterschreitung der Sicherheitsregeln für Gefechtsschiessen in Kauf nimmt, kann ich ihm in jeder Hinsicht zustimmen. Vorher schon gratuliere ich ihm aber zum Gewinn des Buches «Combattre et Vaincre en Ville» von Frédéric Chamaud und Pierre Santoni.

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Update Führung: April 2025

The Army and the New Paradigm of Ground Combat: Lessons from Ukraine’s Failed 2023 Counteroffensive

[Modern War Institute, 18.02.2025, Bryan J. Bonnema, Moises Jimenez]

As reconnaissance UAS somewhat dissolved the fog of war, kill chains shortened and strike UAS now pose a constant danger in the Russian-Ukrainian war, offensive operations are likely to come at a higher cost. This report from West Point analyses the causes for why the 2023 Ukrainian counteroffensive failed. It highlights how the offensive-defensive balance has shifted towards defence and the difficulty this creates for liberating occupied territory. The comprehensive report further notes how crucial initiative and calculated risk-taking are on the tactical level. However, it also cautions that while low-level initiative should be welcomed, it is nevertheless crucial to effectively coordinate those actions for full effect.

Link: https://mwi.westpoint.edu/the-army-and-the-new-paradigm-of-ground-combat-lessons-from-ukraines-failed-2023-counteroffensive/

Y – Kommunikation

[Das Magazin der Bundeswehr, April 2024]

In dieser Ausgabe thematisiert das Bundeswehrmagazin Y die Kommunikation innerhalb der Armee aus verschiedenen Blickwinkeln. Es steht darin geschrieben von vernetzter Kriegsführung, Informationskriegen, strategischer Kommunikation, und wie in der Bundeswehr Nachrichten überbracht werden, wenn alle elektronischen Kanäle versagen.

Link: https://www.bundeswehr.de/de/publikationen/y-magazin-der-bundeswehr

It’s Time to Overhaul Information Transfer in Army Training

[War on The Rocks, 06.02.2025, Daniel Vasquez]

This article highlights how advancements in technology and an increasingly complex battlefield necessitate that lessons learned on the battlefield can quickly be dispersed within the armed forces and that effective solutions can be implemented quickly. At the same time, it notes how bureaucratic processes slow down the development and implementation of the needed adaptation to the situation on the ground. Whilst the report was written with a focus on the U.S. Armed Forces, any large organisations (including the Swiss Armed Forces) are challenged by the slower processes and inefficiencies resulting from bureaucratic procedures. The author Vasquez suggests that through integrating the services of commercial entities, military processes can become more dynamic and hence more effective. Moreover, the knowledge and experience of veterans of active wars (such as the Russian-Ukrainian war), could be employed to improve military training, processes and structures.

Link: https://warontherocks.com/2025/02/its-time-to-overhaul-information-transfer-in-army-training/

The Weaponisation of Toys and Implications for the Air Force

[Air and Space Power Centre, September 2024, Ryan Hodson]

In this report of the Australian Air Force, Hodson makes several observations on how drones will affect the aerial domain. He states how UAS (Unmanned Aerial Systems) have moved beyond simply being a carrier for grenades and supplies and are increasingly becoming ammunition themselves. Moreover, he mentions that because of the UAS’ speed, defenders against a drone attack only have minutes from launch until a potential impact. The time between sensors noticing the drone’s launch and communicating it to effectors who then neutralise it, can therefore only be a few minutes.

Link: https://airpower.airforce.gov.au/blog/weaponisation-toys-and-implications-air-force

Managing Chaos in a Disordered World

[PRISM, June 2024, National Defense University]

This issue of the U.S.-American PRISM journal focuses on strategic questions such as how the future strategic environment might look like and which role the cyber and space domains will play in it, as well as how Special Forces can help to achieve deterrence.

Link: https://ndupress.ndu.edu/PRISM/


Über das «Update Führung»

Das Update Führung ist eine wiederkehrende Rubrik des Newsletters Leader’s Digest. Dieser Newsletter entsteht in Kooperation des Leadership Campus der Schweizer Armee und der Dozentur Führung und Kommunikation der Militärakademie an der ETH Zürich. Wenn Sie Leader’s Digest noch nicht abonniert haben, finden Sie unter folgendem Link weitere Informationen sowie das Formular zur Anmeldung.

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Buch des Monats: «L’ultime Champ de Bataille – Combattre et Vaincre en Ville»

Was ist die Kernaussage des Buches?

Dieses Buch verfolgt in knapper Form die grossen urbanen Schlachten des 20. Jahrhunderts. Es untersucht die Akteure und definiert den geografischen, politischen, militärischen und sozialen Kontext, der den Stadt- und Ortskampf einrahmt. Es vermittelt einen Einblick in die allgemeine Komplexität dieser Art von Einsatz, nimmt jedoch genügend Abstand, um dem taktischen Führer nützliche Lernerfahrungen zu ermöglichen.

Was gefällt Ihnen an diesem Buch am besten?

Die Schlachten werden in einer knappen, funktionalen und aus Sicht der militärischen Ausbildung nützlichen Weise behandelt. Es erlaubt den Kontext, in dem der taktische Führer handeln muss, besser verstehen zu können.

Gibt es Punkte, in welchen Sie die Argumentation des Buches nicht unterstützen, oder Bereiche, die Ihrer Meinung nach zu kurz kommen?

Das Buch bleibt in seinem ersten Teil leider sehr deskriptiv, bringt jedoch im zweiten Teil eine Reihe von Lösungsansätzen. Ein Aspekt, der einer grösseren Aktualisierung bedarf, ist der Einsatz von Drohnen (insbesondere First-Person-View, FPV) in der städtischen Umgebung.

An wen richtet sich Ihre Empfehlung?

An jeden taktischen Führer, der den Kampf in städtischen Gebieten besser verstehen möchte.

Wie hat Ihnen dieses Buch im militärischen Führungsalltag geholfen?

Es hat mir erlaubt, den Kontext in dem ein militärischer Einsatz von mir als Panzergrenadier gefordert wird, besser zu verstehen. Es geht darum das Gelände, die Art der städtischen Operationen, ihre Formen und die potenziellen gegnerischen Aktionen zu verstehen.

Welchem Teilaspekt des Command-Leadership-Management-Modells ordnen Sie dieses Buch zu?

Dieses Buch befasst sich hauptsächlich mit dem Thema Command, da es den operativen Kontext vom Kampf im überbauten Gelände und dessen Auswirkungen auf den Auftrag erläutert. Andererseits berücksichtigt es auch die Aspekte der Führung, die mit der Leistung und Durchhaltefähigkeit von Soldaten in einem solchen Umfeld zusammenhängen.

Wo sehen Sie zukünftig die grössten Herausforderungen für die Führung in der Schweizer Armee?

Die grösste Herausforderung besteht zweifellos darin, Kohärenz zu gewährleisten. Das bedeutet auch manchmal gewagte Entscheidungen zu treffen, zugunsten eines Gesamtsystems. Um die Fähigkeit Entscheidungen zu treffen gewährleisten zu können, muss es auf allen Stufen möglich sein, Risiken einzugehen.

Und wo sehen Sie diesbezüglich die grössten Chancen?

Die Schweizer Armee befindet sich in einer Phase des Wiederaufbaus. Sie hat heute die Möglichkeit, ihre wichtigsten Fortschrittsachsen zu definieren und an einem funktionierenden, zusammenhängenden Gesamtsystem zu arbeiten.


Über den Rezensenten

Hauptmann Nicolas Penseyres, Miliz, ehemals Kdt Pz Gren Kp 18/4 im Mech Bat 18, wird demnächst den FLG Trp Kö absolvieren. Er arbeitet als wissenschaftlicher Mitarbeiter im Armeestab in Bern im Bereich Internationale Beziehungen Verteidigung (IB V). Besonders interessiert er sich für strategische Studien, Militärgeschichte sowie Theorie und Praxis des Wargaming zur Stärkung der Verteidigungsfähigkeit.

Über das «Buch des Monats»

Das «Buch des Monats» ist eine wiederkehrende Rubrik des Newsletters Leader’s Digest. Dieser Newsletter entsteht in Kooperation des Leadership Campus der Schweizer Armee und der Dozentur Führung und Kommunikation der Militärakademie an der ETH Zürich. Wenn Sie Leader’s Digest noch nicht abonniert haben, finden Sie unter folgendem Link weitere Informationen sowie das Formular zur Anmeldung.

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Leader's Digest Leader's Digest #15 Newsletter

Decision Game und Handlungsempfehlungen aus Leader’s Digest #14

Die Decision Games des Leader’s Digest sollen die Abonnentinnen und Abonnenten dieses Newsletters anregen, sich im Rahmen von Szenarien in die Rolle von Personen zu versetzen, die sich mit ethischen bzw. taktischen Herausforderungen konfrontiert sehen.

Zunächst wiederholen wir das letztmalig vorgestellte Szenario.; im Anschluss würdigt Dr. Florian Demont, Militärethiker der Dozentur für Führung und Kommunikation an der ETH Zürich, die diskussionswürdigste Handlungsempfehlung.

Decision Game aus Leader’s Digest #14

Szenario

Nachdem sich der lange schwelende Konflikt mit dem nördlichen Nachbarn immer mehr zu gespitzt hat, ist es vor sieben Jahren zu einem bewaffneten Angriff und Einmarsch gegnerischer Truppen in die Schweiz gekommen. Unsere Truppen konnten zwar mit Hilfe von Partnern und Verbündeten den Vormarsch in einer ersten Phase aufhalten – allerdings hat sich die Front zunehmend verhärtet und zu einem eigentlichen Schützengraben-Krieg entwickelt. Die gegnerischen Gebietsgewinne nehmen fast täglich zu. Dabei handelt es sich zwar nur um minimale Erfolge – aber auch viele kleine Schritte führen irgendwann einmal zum Sieg…

Nachdem in der Anfangsphase des Konflikts die Truppenmoral hoch war – alle waren bereit, sich für die Verteidigung des Landes einzusetzen – sind mittlerweile die Abnützungserscheinungen bei den Soldaten und Kadern unübersehbar. Müdigkeit und Desillusionierung greifen immer mehr um sich. Glaubte man anfänglich noch an einen Sieg und an die Möglichkeit, den Gegner bald wieder aus den eroberten Gebieten verdrängen zu können, schwindet der Glaube daran immer mehr.

Die Armeeführung sucht verzweifelt nach Möglichkeiten, die Fähigkeiten ihrer Soldaten zu verbessern. Bereits lange vor Ausbruch des eigentlichen Krieges wurde schon aktiv im Bereich «Human Enhancement» geforscht. Nun zeichnet sich ein Durchbruch ab. Was sich nach Science-Fiction-anhört, liegt in greifbarer Nähe: Die genetische Verbesserung der eigenen Streitkräfte durch Verabreichung von Substanzen; die Einpflanzung von Kommunikationsmitteln direkt in den Körper der Soldaten sowie die Möglichkeit, durch chirurgische Eingriffe den Bewegungs- und Muskelapparat der eigenen Streitkräfte gezielt zu verbessern. Was sich nach «Captain America» und «Wolverine» anhört, ist plötzlich eine reelle Möglichkeit. Erste Versuche an und mit Freiwilligen zeigen: Würde man einen signifikanten Teil der Truppe mit diesen Fähigkeiten ausstatten, wäre ein Sieg innerhalb der nächsten 12 Monate möglich.

Natürlich stellen sich dabei diverse ethische Fragen. Wie weit darf der Staat in die Freiheits- und Persönlichkeitsrechte des Einzelnen eingreifen, wenn es um das sogenannt «übergeordnet höhere Ziel» geht: Den Schutz der Zivilbevölkerung und die Weiterexistenz des eigenen Staates? Inwiefern darf man Soldaten dazu zwingen, diese neue Technologien an sich umsetzen zu lassen? Täglich sterben Hunderte. Und nun hätten wir die Möglichkeit, dem Töten ein Ende zu setzen… Was ist die ethisch richtige Entscheidung?

Fragestellung

Die Armeeführung hat entschieden, dass diese Mittel testweise bei Freiwilligen eingesetzt werden. Ihr Divisionskommandant hat Sie als Kompaniekommandant des Infanteriebataillons 26 persönlich angefragt, ob Sie bereit sind, dass dies in Ihrer Infanteriekompanie bei 2 Soldaten pro Gruppe (insgesamt 24 Armeeangehörigen) durchgeführt werden kann. Eine vorgängige Umfrage hatte ergeben, dass sich in Ihrer Kompanie die notwendige Anzahl Freiwilliger befinden. Ihr Bataillonskommandant unterstützt den Versuch, falls Sie sich mit Ihrer Kompanie melden.

Es gibt drei Programme, für die Sie sich entscheiden könnten:

  • Ein Medikament, das pro Dosis für 24h Ängste komplett unterdrückt und gemäss ersten Studien auch hilft, posttraumatische Störungen zu reduzieren.
  • Ein elektromagnetischer Stimulator, der in den Helm eingebaut wird und die Müdigkeit wirksam während Tagen unterdrücken kann (Nebenwirkungen sind noch nicht erforscht).
  • Eine genetische Modifikation, die das Sehvermögen in der Nacht permanent um 250% verbessert.

Ganz konkret:

  • Für welche der Experimente würden Sie die Zustimmung in Ihrer Kompanie geben?
  • Bei welchem der Experimente würden Sie als Kompaniekommandant persönlich mitmachen?
  • Wie begründen Sie Ihren Entscheid?

Handlungsempfehlungen zum Decision Game aus Leader’s Digest #14

Die Aufgabenstellung des EDG #14 basiert auf einer Thematik, welche die Militärethik gegenwärtig stark beschäftigt. Während sich doch einige der pharmakologischen Möglichkeiten zur Leistungssteigerung bewusst sind (mehrere Einsendungen nannten Pervitin als Beispiel), sind technisch anspruchsvollere Möglichkeiten wie Exoskelette, Gehirn-Computer-Schnittstellen oder Genmanipulationen weniger präsent. Tatsächlich sind das aber alles Möglichkeiten, die beispielsweise DARPA in den letzten Jahren erforscht hat. Es sind auch die Möglichkeiten, mit denen sich militärethische Diskurse in Frankreich, England, Norwegen, und in anderen Ländern im Detail auseinandergesetzt haben, und zu denen bereits erste Positionspapiere vorliegen.

Es ist davon auszugehen, dass auch Länder wie Russland und China entsprechende Möglichkeiten der Leistungssteigerung und -erweiterung erforschen und testen. Die politischen, rechtlichen und ethischen Rahmenbedingungen sind dort aber andere als in Ländern wie den USA oder Frankreich. Deshalb hat die ganze Thematik auch eine geopolitische Dimension, die sich nicht nur auf mögliche zukünftige Konflikte auswirken wird, sondern ganz konkret auch die Begründung, Auslegung und Weiterentwicklung völkerrechtlicher Rahmenbedingungen mitbestimmt.

Sowohl in rechtlicher wie auch in ethischer Hinsicht muss es darum gehen, militärische Notwendigkeit und Verhältnismässigkeit einerseits und Menschlichkeit als Grundwert andererseits in Einklang zu bringen. Hier gibt es aber oft Spannungen, die sowohl für politische wie auch für militärische Entscheidungsträger schwierig aufzulösen sind. Das fängt schon damit an, dass das Kriegsvölkerrecht das Verhältnis zwischen Staaten im Konflikt reguliert und menschenrechtliche Bestimmungen immer auf Individuen abzielen (und zwar unabhängig davon, ob ein bewaffneter Konflikt vorliegt oder nicht). Die vorliegende Aufgabe von Hptm Asg Rohner wirft also auch die absolut wichtige Frage auf, ob und inwiefern Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträger auf verschiedenen Ebenen das Wissen und Können besitzen, um mit solchen komplexen Problematiken gut umzugehen – im Hinblick auf die globalen Entwicklungen und die damit verbundenen ethisch-rechtlichen Spannungsfelder.

Unter den sechs (ein neuer Rekord!) eingesandten Lösungsvorschlägen gab es bessere und schlechtere, wobei sich die besseren Vorschläge in Ansatz und Inhalt erstaunlich nahe waren. Unter dem Strich ist aber der Vorschlag von Oblt Ralph Meier der beste. Dieser Lösungsvorschlag überzeugt durch die fundierte ethische Auseinandersetzung mit dem Thema, die klare Fokussierung auf die Verantwortung des Kommandanten für seine Soldaten und die nachvollziehbare, gut strukturierte Argumentation. Die Berücksichtigung potenzieller langfristiger Folgen ist ebenfalls ein Grund für diese Bewertung.

Stärken:

  • Gut ethische Analyse: Oblt Meier identifiziert und diskutiert klar ethische Kernfragen wie Autonomie, körperliche Integrität und die Gefahr der Instrumentalisierung von Soldaten.
  • Berücksichtigung langfristiger Folgen: Die Ungewissheit über Langzeitfolgen bei zwei der Optionen wird als zentrales Argument gegen deren Einsatz angeführt. Die positive Auswirkung der Angstunterdrückung auf die langfristige psychische Gesundheit wird ebenfalls erwähnt.
  • Ausgeprägte Führungsverantwortung: Der Autor betont seine Verantwortung für das Wohl der Soldaten und begründet seine Entscheidungen stark aus dieser Perspektive.
  • Strukturierte und nachvollziehbare Begründung: Die Optionsanalyse ist klar strukturiert, benennt Vor- und Nachteile jeder Option und führt zu einer gut begründeten Entscheidung.
  • Bezug zu übergeordneten Prinzipien: Oblt Meier verweist auf die Wichtigkeit, die Menschenwürde auch in Kriegszeiten nicht zu opfern.

Kritikpunkte:

  • Die rechtlichen Aspekte werden nicht explizit im Detail behandelt, obwohl die ethischen Überlegungen die rechtlichen oft implizieren (und umgekehrt).

Wir danken allen Teilnehmern für Ihre Einsendungen und gratulieren Oblt Ralph Meier zum Gewinn des Buches «Communicating for a Change».

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Leader's Digest Leader's Digest #13 Newsletter

Update Führung: März 2025

Internationale Kooperation – Interoperabilität

[stratos 2-24, 20.12.2024]

Cette édition d’hiver très complète de stratos contient, outre des discussions sur des questions stratégiques et de politique de neutralité, une contribution de Sarah von Felten sur « Future-Oriented Military Leadership Concepts in the Swiss Armed Forces » et traite en outre de la boucle OODA ainsi que des enseignements qu’une officière de carrière suisse et ancienne commandante de contingent de la KFOR résume dans stratos après son engagement. Ses explications concernant la qualité de la formation de l’armée suisse et l’importance de l’interopérabilité sont particulièrement intéressantes.

Link: https://www.vtg.admin.ch/de/stratos

Y – Wir

[Das Magazin der Bundeswehr, Juli 2024]

Diese Ausgabe des Bundeswehrmagazins beleuchtet die Wichtigkeit zivil-militärischer Zusammenarbeit und vergleicht die Wehrpflichtsmodelle von sechs Ländern miteinander. Durch eine Reduktion der Armeestärke und gleichzeitigem Bevölkerungswachstum sank auch in der Schweizer Gesellschaft der Fussabdruck der Armee. Ebenfalls werden in der Schweiz Änderungen zum jetzigen Dienspflichtmodell diskutiert. Das Magazin ist also gleich doppelt lesenswert.

Link: https://www.bundeswehr.de/de/aktuelles/publikationen/y-magazin-der-bundeswehr

Drones in Modern Warfare: Lessons Learnt from the War in Ukraine

[Australian Army Occasional Paper No. 29, 2024, Dr Oleksandra Molloy]

This paper uses interviews with Ukrainians and Australians who work in defence, academia, industry and government to compile a comprehensive analysis of which lessons in modern drone warfare can be learnt from the War in Ukraine. The analysis explains in depth how aerial drones are changing the character of warfare and how militaries need to change structurally and culturally to those technological changes. It further strikes the importance of rapid adaptation and innovation; any armed forces without the ability to rapidly innovate, risk becoming extremely vulnerable to an enemy who does. A key example here are Russian fiber-optic drones, which Ukraine was extremely vulnerable to until it found a way to counter them effectively. Overall this is a highly valuable and concise research paper.

Link: https://researchcentre.army.gov.au/library/occasional-papers/drones-modern-warfare

Military Leadership Concepts – An International Perspective

[MILAK an der ETH Zürich, 2024, Sarah von Felten, Patrick Hofstetter, Michael Holenweger]

As the effectiveness of an organisation is built on the effectiveness of the people, military leadership is especially crucial. This collection of 20 case studies sheds light on the military leadership concepts in 17 armed forces. It does so by combining the expertise of 34 authors who talk about their armed forces’ military leadership concepts of yesterday, today and tomorrow. The book can be ordered from the link below.

Link: https://www.bundespublikationen.admin.ch/de/product/000000000862723848/Military%20Leadership%20Concepts

Resilienz – Wie bleibt man stark, wenn der Druck wächst? Ein Gespräch mit dem Chef der Armee

[Youtube Schweizer Armee, 24.01.2025, KKdt Thomas Süssli, Dr. Hubert Annen]

In dieser Spezialfolge des Schweizer Armee-Podcasts dreht sich alles um das Thema Resilienz – ein Schlüssel, um in herausfordernden Zeiten standhaft und fokussiert zu bleiben. Dr. Hubert Annen, Dozent für Psychologie an der Militärakademie, und der Chef der Armee, Korpskommandant Thomas Süssli, teilen ihre Perspektiven zu Resilienz. Tauchen Sie ein in dieses inspirierende Gespräch zwischen einem Experten für Militärpsychologie und einem der führenden Köpfe der Schweizer Armee.

Link: https://www.youtube.com/watch?v=qdAUolAYwTM


Über das «Update Führung»

Das Update Führung ist eine wiederkehrende Rubrik des Newsletters Leader’s Digest. Dieser Newsletter entsteht in Kooperation des Leadership Campus der Schweizer Armee und der Dozentur Führung und Kommunikation der Militärakademie an der ETH Zürich. Wenn Sie Leader’s Digest noch nicht abonniert haben, finden Sie unter folgendem Link weitere Informationen sowie das Formular zur Anmeldung.

Falls Sie Lesenswertes zu Command, Leadership oder Management entdecken, würden wir uns freuen, wenn Sie dies mit uns teilen. Gerne nehmen wir Tipps für die kommende Ausgabe von Leader’s Digest via entgegen.

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Leader's Digest Leader's Digest #14 Newsletter

Buch des Monats: «Communicating for a Change» von Andy Stanley und Lane Jones

Was ist die Kernaussage des Buches?

Andy Stanley ist Pastor der Northpoint Community Church – einer der grössten und einflussreichsten Kirchen in den USA. Als Pfarrer und Kommunikator hat er immer wieder gemerkt, dass seine Reden und Predigten «ins Leere» liefen und keine Auswirkungen hatten im Leben seiner Zuhörer. In seinem Buch gibt er praktische Hilfestellungen, wie eine Rede tatsächlich «Fleisch am Knochen» bekommt und praktisch und umsetzbar wird. Sehr zu empfehlen für jeden Kommunikator – nicht nur für Pfarrer.

Was gefällt Ihnen an diesem Buch am besten?

Als Kommunikator hilft mir die einfache «Roadmap», die Stanley für Reden aufstellt – stringent, nachvollziehbar und anwendbar.

Gibt es Punkte, in welchen Sie die Argumentation des Buches nicht unterstützen, oder Bereiche, die Ihrer Meinung nach zu kurz kommen?

Nein. Natürlich hat jeder Kommunikator seinen eigenen «Stil» – aber das Buch ist adaptierbar.

An wen richtet sich Ihre Empfehlung?

An alle, die versuchen, so zu kommunizieren, dass sich im Leben ihrer Zuhörer tatsächlich praktisch etwas verändert.

Wie hat Ihnen dieses Buch im militärischen Führungsalltag geholfen?

Meine Reden und öffentlichen Auftritte haben deutlich an Qualität zugenommen. Vor allen Dingen aber bleibe ich nicht mehr dabei stehen, «Wahrheiten» zu transportieren, sondern sie praktikabel und umsetzbar zu machen.

Welchem Teilaspekt des Command-Leadership-Management-Modells ordnen Sie dieses Buch zu?

«Wer kommuniziert, führt! Wer führen will, muss gut kommunizieren!» Gute Kommunikation («Sinnvermittlung») ist ein Schlüsselfaktor von gutem Leadership.

Wo sehen Sie zukünftig die grössten Herausforderungen für die Führung in der Schweizer Armee?

Leadership in einer Ausbildungs-Armee unterscheidet sich massgeblich von Leadership im Einsatzfall. Ich denke, da kommt einiges auf uns zu…

Und wo sehen Sie diesbezüglich die grössten Chancen?

Dass wir es bereits jetzt schon lernen, die kommunikatorischen «Soft-Skills» von Leadership (Ermutigung / Empathie / Klarheit in der Zielausrichtung / Visions-Vermittlung / Opferbereitschaft und Vorbild des Leaders selber) zu trainieren und an die unteren Stufen zu vermitteln.


Über den Rezensenten

Hptm Asg Daniel Rohner ist Chef Stab Dienststelle Armeeseelsorge und im MP Bat 2 tätig. Er ist verheiratet und hat drei erwachsene Kinder. Seit 23 Jahren ist er Pfarrer in der FEG Visp. In seiner Freizeit ist er aktiv im Karateclub und wandert gerne in der Walliser Natur.

Über das «Buch des Monats»

Das «Buch des Monats» ist eine wiederkehrende Rubrik des Newsletters Leader’s Digest. Dieser Newsletter entsteht in Kooperation des Leadership Campus der Schweizer Armee und der Dozentur Führung und Kommunikation der Militärakademie an der ETH Zürich. Wenn Sie Leader’s Digest noch nicht abonniert haben, finden Sie unter folgendem Link weitere Informationen sowie das Formular zur Anmeldung.

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Leader's Digest Leader's Digest #13 Newsletter

Decision Game und Handlungsempfehlungen aus Leader’s Digest #13

Die Decision Games des Leader’s Digest sollen die Abonnentinnen und Abonnenten dieses Newsletters anregen, sich im Rahmen von Szenarien in die Rolle von Personen zu versetzen, die sich mit ethischen bzw. taktischen Herausforderungen konfrontiert sehen.

Zunächst wiederholen wir das letztmalig vorgestellte Szenario; im Anschluss würdigt Oberstlt i Gst Patrick Hofstetter, Dozent für Führung und Kommunikation, in Absprache mit seinem Forschungsteam der Militärakademie an der ETH Zürich, die diskussionswürdigste Handlungsempfehlung.

Decision Game aus Leader’s Digest #13

Szenario

Es herrscht Krieg in EUROPA. Der Gegner hat vor einigen Tagen territoriale Ansprüche für den Raum KLEINBASEL – RIEHEN geltend gemacht. Aktuell findet ein Manöver (Aufmarsch) einer gegnerischen Mechanisierten Division zwischen ALTKIRCH – LÖRRACH – WEHR statt.

In den letzten Tagen führten irreguläre Streitkräfte mehrere gezielte Sabotageaktionen auf Forschungs- und Dienstleistungseinrichtungen in BASEL durch (wenige Kollateralschäden). Weiter griffen diese in Zugsstärke mit Infanterie- und Panzerbrechenden Waffen (RPG) zivile kritische Infrastrukturen (Coop Verteilcenter PRATTELN, EW RHEINFELDEN) wie auch den Kommandoposten des Infanteriebataillon 65 in MAISPRACH an.

Die Zollübergänge ST. LOUIS, WEIL, RHEINFELDEN und BAD SÄCKINGEN sind geschlossen. Es ist eine hohe Zunahme von illegalen Grenzübertritten durch den RHEIN zu vermelden (1000 pro Woche). Das BAZG unterstützt die Armee.

Die Zunahme der Flüchtlinge treibt die Gewaltbereitschaft der Bürgerwehren an und schürt die negative Einstellung der Schweizer Bürger gegenüber den Flüchtlingen.

Gegner

Bestimmende Lageentwicklungsmöglichkeit

Der Gegner kann, nach Erreichen des Brigadezwischenziels RHEINFELDEN, innert 1h mit einem Mechanisierten Bataillon, einer Kompanie, 1 Zug in Front Richtung MAGDEN und anschliessend mit zwei Kompanien nebeneinander 2 Züge in Front durch MAGDEN stossen, um innert 3 – 6h seinen Hauptstoss entlang der A2 zu entlasten.

Weitere Lageentwicklungsmöglichkeiten

Der Gegner kann, nach Erreichen des Brigadeangriffsziels AUGST innert 2h mit einem Mechanisierten Bataillon, einer Kompanie, einem Zug in Front über OLSBERG nach MAGDEN stossen, um innert 1 – 2h seinen Hauptstoss entlang der A3 zu entlasten.

In allen Fällen kann der Gegner
  • (reguläre Streitkräfte) Mit der Artillerie seinen Stoss ohne Rücksicht auf zivile Besiedlung oder Kulturgüter vorbereiten;
  • (irreguläre Streitkräfte, Sonderoperationskräfte) Mittels Propaganda und/oder Psychologischer Kriegsführung die Flüchtlingsströme so leiten, dass sie dem Hauptstoss ausweichen und dessen Flanke schützen sowie damit unsere Mobilität einschränken;
  • (Bürgerwehr CH) Mittels Patrouillen und Checkpoints im Grenzraum RHEINFELDEN Präsenz markieren.

Eigene Mittel

Sie kommandieren die 2. Kompanie des Infanteriebataillons 65 und haben zur Auftragserfüllung folgende Mittel unterstellt:

  • 3 Infanteriezüge mit je 4 Gruppen. Diese verfügen über je ein Radschützenpanzer (inkl 12.7 Mg Einsatzdistanz bis 1000m), 2 LMg (Einsatzdistanz 600m), 4 RGW (Panzerabwehrwaffe 200-300m);
  • 1 Mörser-Zug (inkl 4 Mörser 8,1cm Einsatzdistanz 4000m);
  • 2 Späher-Trupp (pro Trupp 4 Späher ein Scharfschützengewehr 20+Zubehör, Einsatzdistanz 800m und ein Feuerleitgerät Bogenfeuer Mörser 8.1cm).

Zusätzlich erhalten Sie folgende Mittel:

  • 6 Trichtersprengladungen 88;
  • 10 NLAW (Panzerabwehrlenkwaffe 400-600);
  • 2 Mini UAV Mittel mit einer Einsatzdauer von 15′ pro Ladung.

Ihre Kompanie ist schon seit Wochen im Dienst. Aus dem Bereitschaftsraum LIESTAL haben Sie bis anhin Stabilisierungsaufträge erfüllt und die einsatzbezogene Ausbildung abgeschlossen. Der Einsatz in MAGDEN ist somit der erste Kampfeinsatz der Kompanie.

Auftrag

Sie kommen gerade von der Befehlsausgabe des Bataillonskommandanten und haben folgenden Auftrag erhalten:

  • Inf Kp 65/2 hält den Kessel MAGDEN und verhindert einen gegnerischen Stoss durch MAGDEN Richtung A2.

Die Nachbarverbände haben folgende Aufträge erhalten:

  • Inf Kp 65/1 sperrt in RHEINFELDEN-OST und hält sich bereit, Kp 65/3 aufzunehmen.
  • Inf Kp 65/3 nützt den Gegner im Raum RHEINFELDEN-WEST ab, sperrt die Brück in der Altstadt RHEIFELDEN und hält sich bereit, durchgebrochenen Gegner im RÖTIHOF zu vernichten sowie die Flanke MÖHLIN zu Gunsten des Mechanisierten Bataillon 14 zu schützen.
  • Inf Ustü Kp 65 verhindert die Öffnung der Brücke EW SALINE und EW RIBURG und unterstützt die Infanteriekompanien mit Bogenfeuer.

Umwelt

Zeitverhältnisse

In den nächsten 12 Stunden müssen Sie den Einsatzraum erkunden und im Rahmen des taktischen Dialoges einen ersten Entschluss dem Bataillonskommandanten präsentieren. Die KAVOR (Kampfvorbereitungen) müssen ab Ende des taktischen Dialoges in den kommenden 72 h abgeschlossen und die Kompanie kampfbereit sein.

Fragestellung

  • Versetzen Sie sich in den Gegner: wie würden Sie MAGDEN nehmen und für nachfolgende Kräfte offenhalten?
  • Wie lautet Ihr Entschluss, um MAGDEN zu halten und einen gegnerischen Stoss durch MAGDEN Richtung A2 zu verhindern?
  • Wo und wie setzen Sie Ihre Panzerabwehrmittel ein (Gliederung, Feuerräume, Stellungsräume)?
  • Wo und mit welchen Mitteln kanalisieren Sie den Gegner?
  • Wo planen Sie die Feuerräume für das Bogenfeuer und deren Bewegungsräume?

Eine Entschlussskizze ist erwünscht bzw ausreichend.

Handlungsempfehlungen zum Decision Game aus Leader’s Digest #13

Zum Tactical Decision Game #13 haben uns zwei Lösungen erreicht; wahrscheinlich sind einige Taktiker entweder noch im Winterschlaf oder aber von den geopolitischen Entwicklungen paralysiert. Fest steht jedoch: das Mech Bat 14 ist offenbar nicht davon betroffen, den beide Lösungen haben uns aus diesem Verband erreicht. Nun stellt sich die Frage: ist es der Feuerunterstützungsoffizier oder der S2 dieses Verbandes, der den Preis davontragen wird? Beide Eingaben arbeiten übrigens mit einwandfreien Darstellungen, eine davon sogar als .milxlyz-Layer eingereicht. Für alle, die in ihrer Freizeit noch taktisches Entwicklungspotential aufweisen: Auf https://www.map.army/ kann jeder und jede seine Layer zeichnen, speichern und teilen. Ideal für WK-Vorbereitungen und mehr. Doch zur Sache:

Zuvorderst werden die beiden Lösungen anhand Ihrer Komplexität beurteilt. Die Lösung des S2 umfasst sieben Seiten, darunter 6 Abbildungen (ein Layer Rot, ein Analyse des Vorgeländes, ein Layer Entschluss insgesamt, drei Layer zu den drei Phasen des Entschlusses). Das ist gewissenhaft und nachvollziehbar ausgearbeitet. Allerdings hat auch die Einfachheit ihren Wert. Die Lösung des FUOf umfasst zwei Seiten und einen Layer und beantwortet ebenso alle Fragen, weshalb an ihn der erste Punkt geht: 1:0.

Für die Lösung des FUOf spricht zudem seine Analyse des Geländes, was etwa an der Schwergewichtsbildung westlich der Hauptstrasse ersichtlich ist. Das Gelände teilt er mithilfe von vier Phasenlinien (PhL), wobei ich empfehle, in der Verteidigung von Koordinationslinien (KL) zu sprechen. Bei den PhL im Angriff erwarten wir, dass eben eine nach der anderen – Phase für Phase – abgearbeitet wird. In der Verteidigung sollten wir uns jedoch ein dynamischeres Verständnis erhalten: wir ziehen vielleicht einen Zug zu einer KL zurück, nur um ihn später für einen Gegenangriff wieder zwei KL weiter vorne einzusetzen. Auch das Mörserfeuer oder die Aufklärung kann anhand der KL koordiniert werden, ohne dass sie sequentiell abgearbeitet werden. Besonders hervorzuheben ist bei der Lösung des S2, dass er sich Karten der historischen Bunkeranlagen bei ÄNGI beschafft hat, was nicht nur die Panzersperre im Talboden aufzeigt, sondern auch das Infanteriewerk inklusive Gegenwerk in den Flanken. Es versteht sich von selbst, dass wir solche Kampfinfrastruktur selbst dann nutzen werden, wenn sie ausser Dienst gestellt wurden. Für diesen Einfall gleicht der S2 aus und es ist 1:1.

Danach bewerte ich die Darstellung ROT, die beide im Grundsatz gleich darstellen (aus dem Raum RHEINFELDEN mit jeweils maximal einem Zug in Front in den Kessel von MAGDEN stossend): Die Orientierung des FUOf zum Gegner ist von den Kräfteansätzen her klar, allerdings würde ich den beliebten Begriff des Staffelwechsels etwas sparsamer einsetzen. Zwei Staffelwechsel auf 2km scheint mir etwas viel Mikromanagement – zudem ist nicht jeder überschlagende Einsatz schon ein Staffelwechsel (wobei der Begriff oder Unterschied bei Gelegenheit einmal definiert werden könnte). Der S2 weist in seiner Darstellung zudem noch auf die Flankenbedrohung (habe ich S2 gehört?) hin, weshalb auch dieser Punkt an ihn geht: 1:2.

In der Absicht selbst plant der FUOf einen einfachen Ablauf: zunächst soll ein Zug im Vorgelände ÄNGI abnutzen und zwei Züge nebeneinander ab Ortsrand MAGDEN sperren, wobei sich der Zug aus dem Vorgelände später zurückziehen und MAGDEN Ost sperren soll, so dass schliesslich drei Züge nebeneinander sperren. Die beiden äusseren Züge halten sich zudem für Gegenangriffe bereit. Die Lösung des S2 sieht ebenfalls einen Zug im Vorgelände vor, unter Ausnutzung der oben geschilderten Kampfinfrastruktur. Die eigentliche Sperre wird dann von einem Zug auf der Hauptstrasse bewerkstelligt, auf welche der Gegner zu kanalisieren ist. Damit bleibt ein dritter Zug, der für flankierende Gegenangriffe auf beiden Seiten hinter der Sperre bereitgehalten wird. Hier eine Punktevergabe zu vergeben, ist nicht einfach; auf jeden Fall sollen aber für den Entschluss insgesamt 3 Punkte vergeben werden. Tatsächlich scheint mir die Aufstellung des S2 im Vorgelände zielführender (unter Ausnutzung der historischen Stellungen), was ihm einen weiteren Punkt verschafft; 1:3. Der Einsatz im urbanen Gelände scheint mir jedoch beim FUOf geeigneter. Das Aufstellen von zwei – und nach erfolgtem Rückzug des Zuges im Vorgelände sogar drei – Zügen nebeneinander entspricht dem Grundsatz «Auflockern und Zusammenwirken der Kräfte». Zudem scheint es mir im überbauten Gelände mit den Mitteln der Infanterie einfacher, Gegenstösse im Halbzugrahmen vorzunehmen, als diese auf Stufe Kompanie zu koordinieren, wie bei der Lösung des S2 vorgesehen. Es steht somit 2:3. Einen dritten Punkt vergebe ich für die Auswahl eines dezidierten Killing Grounds. In der Lösung des FUOf, ab Ortsrand MAGDEN, ist ein solcher für mich nicht unmittelbar ersichtlich. Anders beim S2, wo der Stützpunkt in MAGDEN erst in der Tiefe des Dorfes vorgesehen ist; eine ideale Voraussetzung, den Gegner auf der Hauptstrasse zu stauen – und dies entspricht auch der Absicht, den Gegner auf dieser zu kanalisieren. Dies scheint psychologisch verlockend zu sein und auch ein hinreichendes Volumen des Gegners aufnehmen zu können. Dazu vergebe ich einen weiteren Punkt und damit steht es am Ende 2:4. Sieger nach Punkten ist dieses Mal der S2, Hptm Raphael Iselin. The winner takes it all, aber er sei bitte gehalten, das Buch «Call Sign CHAOS – Learning to lead» von Jim Mattis und Bing West bei der nächsten Dienstleistung seinem Kameraden, Hptm Robin Wehrle, auszuleihen. Gratulation!