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Podcast Praktisch Chef

Praktisch Chef #26: Philippe Monnerat

«Praktisch Chef – der führende Podcast» erscheint jeweils am letzten Donnerstag des Monats und kann auf SoundCloud, Spotify oder via RSS-Feed abonniert werden.

Fragen, Anregungen, Lob und Kritik Josef Ochsner gerne via entgegen.

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Leader's Digest Leader's Digest #12 Newsletter

Update Führung: Dezember 2024

Government Trust in Times of Crisis

[CSS ETHZ, 11/2024, Enzo Nussio]

International crises put governments to the test, forcing decisions that can unite or divide citizens. This article explores how Switzerland’s strong reservoir of public trust in leadership has provided stability, in contrast to the growing dissatisfaction faced by other European nations. This article is available in German, French and English.

Link: https://css.ethz.ch/en/publications/css-analyses-in-security-policy/details.html?id=%2Fg%2Fo%2Fv%2Fe%2Fgovernment_trust_in_times_of_crisisvertr

Wie transformationale und absichtsbasierte Führung die Zielerreichung mittels Auftragstaktik vorantreibt

[stratos, 24.10.2024, Alessandro Rappazzo]

Wie können Führungsstile in einer sich wandelnden Welt erfolgreich angewendet werden? Der Artikel untersucht, wie transformationale und absichtsbasierte Führung die Umsetzung der Auftragstaktik in der Schweizer Armee stärken können. Dabei steht die Balance zwischen Vision und klaren Zielen im Mittelpunkt, um Teams effektiv zu leiten und anzupassen.

Link: https://www.vtg.admin.ch/de/stratos-digital-92

Hast du Angst vor Putin, Kurt Pelda?

[Galladé Podcast, 17.11.2024, Chantal Galladé, Amélie Galladé und Kurt Pelda]

Kurt Pelda, erfahrener Kriegsreporter, gibt in diesem Podcast faszinierende Einblicke in sein Leben und seine Arbeit. Er berichtet von riskanten Einsätzen an der Front, Nahtoderlebnissen und der Herausforderung, zwischen Kriegsgeschehen und Privatleben zu balancieren. Für militärische Führungspersonen ein wertvoller Einblick in den Kriegsalltag und seine Auswirkungen jenseits der Frontlinien.

Link: https://www.galladepodcast.ch/2194649/episodes/16118910-hast-du-angst-vor-putin-kurt-pelda?t=0

Why Leadership Teams Fail – And what to do about it

[Harvard Business Review, 9/2024, Thomas Keil and Marianna Zangrillo]

This article is part of a series and examines the critical role of leadership team health in organizational success, highlighting how dysfunctions within senior teams can significantly hinder strategy execution and morale. Drawing on insights from over 100 CEOs and executives, it identifies three common patterns of dysfunction: shark tanks, petting zoos, and mediocracies and explores effective strategies for addressing them.

Link: https://hbr.org/2024/09/why-leadership-teams-fail

How Russia’s Invasion Flattened a Ukrainian Border City

[bellingcat, 28.10.2024, bellingcat Investigation Team]

An interesting read for military personnel seeking to better understand the impact of ongoing war on civilian cities. This article focuses on the Ukrainian border city of Vovchansk, comparing its conditions before and after the war, and explores how conflict reshapes both the physical environment and the lives of its inhabitants.

Link: https://www.bellingcat.com/news/2024/10/28/how-russias-invasion-flattened-a-ukrainian-border-city/


Über das «Update Führung»

Das Update Führung ist eine wiederkehrende Rubrik des Newsletters Leader’s Digest. Dieser Newsletter entsteht in Kooperation des Leadership Campus der Schweizer Armee und der Dozentur Führung und Kommunikation der Militärakademie an der ETH Zürich. Wenn Sie Leader’s Digest noch nicht abonniert haben, finden Sie unter folgendem Link weitere Informationen sowie das Formular zur Anmeldung.

Falls Sie Lesenswertes zu Command, Leadership oder Management entdecken, würden wir uns freuen, wenn Sie dies mit uns teilen. Gerne nehmen wir Tipps für die kommende Ausgabe von Leader’s Digest via entgegen.

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Leader's Digest Leader's Digest #12 Newsletter

Buch des Monats: «Positive Leadership» von Dr. Markus Ebner

Was ist die Kernaussage des Buches?

Im Grundsatz geht es um den Ansatz von positiver Führung mit der dazugehörigen Auswirkung auf Menschen respektive Mitarbeitende. Neben einigen Grundlagen des positiven Leadership wird das PERMA Lead Konzept beschrieben, inklusive einigen Praxisbeispielen. PERMA steht dabei für «Positive Emotions», «Engagement», «Relationships», «Meaning» und «Accomplishment».

Durch die permanente Arbeit der Führungskraft in diesen Bereichen gelingt es ihr, ein positives Umfeld hinsichtlich High Performance zu gestalten.

Was gefällt Ihnen an diesem Buch am besten?

Ich bin Fan des «nachhaltigen» Leadership. Natürlich kann auch Bad Leadership erfolgreich sein, dies ist aber nicht mein Weg. Durch die Ausführungen rundum positive Leadership in Verbindung mit PERMA werden einem fünf Dimensionen geöffnet, mit welchen man gemeinsam Ziele mit seinem Umfeld auf positive Art erreichen kann.

Gibt es Punkte, in welchen Sie die Argumentation des Buches nicht unterstützen, oder Bereiche, die Ihrer Meinung nach zu kurz kommen?

Nein, das Buch ist für mich in sich geschlossen und wissenschaftlich untermauert.

An wen richtet sich Ihre Empfehlung?

Das Buch richtet sich an alle, welche ihr Umfeld auf eine positive Art verändern wollen.

Wie hat Ihnen dieses Buch im militärischen Führungsalltag geholfen?

Ich versuche die positive Führung auch in meinen militärischen Alltag einzubauen. Auch wenn mal was nicht klappt – rumschreien und negative Stimmung verbreiten haben sich selten als Mehrwert bestätigt. Durch einen positiven Umgang entstehen Verbindungen, welche allenfalls in einem Ernstfall entscheidend sein können.

Welchem Teilaspekt des Command-Leadership-Management-Modells ordnen Sie dieses Buch zu?

Ich würde meinen, dass positive Leadership im Zusammenhang mit PERMA am ehesten auf den Leadership-Bereich einzahlt. Geht es doch dabei primär um den Menschen auf dem Weg zu High Performance.

Wo sehen Sie zukünftig die grössten Herausforderungen für die Führung in der Schweizer Armee?

Schlechte Stimmung wirkt sich negativ auf Vertrauen, Motivation und Arbeitseinstellung aus. Hier ist jeder Leader in der Pflicht. In hierarchischen Organisationen ist aus meiner Sicht die Gefahr von einem Leadership-Stillstand gross, vor allem wenn die eigene Vorstellung vom Vorgesetzten abweicht und eine gewisse Abhängigkeit vorfindet.

Und wo sehen Sie diesbezüglich die grössten Chancen?

Junge Kader lassen sich nicht mehr alles gefallen und verstehen das Verhalten von alten Leadership-Theorien ohne Sinnvermittlung nicht. Dies macht mich zuversichtlich, dass wir auf alle Bereiche positive Akzente setzen können.


Über den Rezensenten

Oberstlt Joël Mattle hat seinen militärischen Einstieg bei den Genietruppen (unter anderem bei den Bootschützen) gefunden und später dann ab Stufe Bataillon den Fokus zu den Rettungstruppen verlegt. So kommandiert er seit diesem Jahr das Rettungsbataillon 4.

2012 hat er den Bachelor in Staatswissenschaften an der ETH Zürich (MILAK) abgeschlossen und hat anschliessend 2022 einen Master in Digital Business an der HWZ erreicht.

Beruflich arbeitet Joël Mattle aktuell als Kommandant Stellvertreter am Kompetenzzentrum Sport der Armee mit einem Fokus auf Sportdoktrin. Er ist verantwortlich für sportify im Departement Verteidigung und arbeitet an zahlreichen Projekten, wie zum Beispiel der Ready App.

Über das «Buch des Monats»

Das «Buch des Monats» ist eine wiederkehrende Rubrik des Newsletters Leader’s Digest. Dieser Newsletter entsteht in Kooperation des Leadership Campus der Schweizer Armee und der Dozentur Führung und Kommunikation der Militärakademie an der ETH Zürich. Wenn Sie Leader’s Digest noch nicht abonniert haben, finden Sie unter folgendem Link weitere Informationen sowie das Formular zur Anmeldung.

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Leader's Digest Leader's Digest #11 Newsletter

Decision Game und Handlungsempfehlungen aus Leader’s Digest #11

Die Decision Games des Leader’s Digest sollen die Abonnentinnen und Abonnenten dieses Newsletters anregen, sich im Rahmen von Szenarien in die Rolle von Personen zu versetzen, die sich mit ethischen bzw. taktischen Herausforderungen konfrontiert sehen.

Zunächst wiederholen wir das letztmalig vorgestellte Szenario; im Anschluss würdigt Dr. Florian Demont, Militärethiker an der Dozentur für Führung und Kommunikation der Militärakademie an der ETH Zürich, die diskussionswürdigste Handlungsempfehlung.

Decision Game aus Leader’s Digest #11

Szenario

Die Schweiz ist im Krieg. Der gross angelegte Einsatz von Drohnen zur Aufklärung und als Kampfmittel ist in jüngeren Konflikten Realität und auch in der Schweizer Armee angekommen. Erste Drohnenschwärme zur Abwehr gegnerischer Drohnenschwärme wurden erfolgreich getestet und eingeführt. Die Armee hat aber weiterhin den Man-in-the-Loop als Grundsatz für den Einsatz autonomer Systeme festgelegt und durchgesetzt.

Nach anhaltenden Cyberangriffen hat der Gegner mit Marschflugkörpern die Höhenradarstationen angegriffen und grösstenteils zerstört. Die Armee hat im Zürcher Oberland Verteidigungsstellungen bezogen und weitreichende akustische und optische Sensoren aufgestellt. Die frontnahen Bodentruppen haben erste Luftangriffe und Drohnenangriffe überstanden. Immer wieder gibt es Überflüge von Aufklärungsdrohnen, die weitreichendes Artilleriefeuer und den Einsatz gegnerischer Kampfdrohnen auf Truppenstandorte und Sensoren ermöglichen. Im Laufe der Kampfhandlungen wurden eigene Drohnen zur Abwehr von Aufklärungs- und Kampfdrohnen eingesetzt, zum Teil erfolgreich. Diese Massnahmen haben jedoch dazu geführt, dass eine grosse gegnerische Kampfdrohne über bewohntem Gebiet abgestürzt ist, was mehrere tote Zivilisten zur Folge hatte.

Die Situation ist nun folgende: Im Kommandoposten des Frontverbands geht der Alarm ein, dass ein Schwarm mittlerer Drohnen im Anflug ist. Der Flugweg ist stark zufällig, was auf eine autonome, auf KI gestützte Steuerung ohne vorgegebenen Kurs hindeutet. Der Soldat, der für den Einsatz der eigenen Drohnenschwärme mit autonomer Suchfunktion durch künstliche Intelligenz zuständig ist, meldet die Einsatzbereitschaft der Drohnen. Er weiss jedoch aus der Ausbildung, dass die Zielgenauigkeit der eigenen Drohnen manchmal stark abweicht. Zeitgleich meldet die drohnengestützte Aufklärung, dass sich gegnerische Bodentruppen auf einen Angriff vorbereiten.

Die Flugbewegungen des gegnerischen Drohnenschwarms sind so unvorhersehbar, dass die Sensoren nur ungenaue Flugvektoren und mögliche Ziele liefern. Der Einsatz der eigenen Flugabwehr ist gegen diese Drohnen problematisch, da sie zu tief und unberechenbar fliegen. Eine virtuelle rote Linie markiert den letzten Moment, ab dem Kollateralschäden und zivile Opfer in der eigenen Bevölkerung nicht mehr ausgeschlossen werden können – und diese rote Linie nähert sich rasch. Der Einsatz des eigenen Drohnenschwarms könnte Kollateralschäden an der Zivilbevölkerung in grenznahen Gebieten verursachen.

Der Kommandant, der den Einsatz des eigenen Drohnenschwarms verantwortet, steht unter massivem Handlungsdruck. Es wäre der erste Einsatz eines autonomen Drohnenschwarms in diesem Konflikt durch die Schweizer Armee. Zudem muss der Kommandant sicherstellen, dass er mit seinen Truppen einen möglichen Bodenangriff abwehren kann.

Fragestellung

  • Wie würden Sie als Kommandant handeln?
  • Wer trägt für den Einsatz von Drohnenschwärmen die Verantwortung?
  • Wie soll mit dem Thema Künstliche Intelligenz umgegangen werden, vor dem Hintergrund, dass andere den Man-out-of-the-Loop genommen haben und auf volle Autonomie von Kampfsystemen setzen?

Handlungsempfehlungen zum Decision Game aus Leader’s Digest #10

Zum Decision Game vom November haben uns vier Einsendungen erreicht. Die eingereichten Lösungen zeigen eine intensive Auseinandersetzung mit der taktischen, ethischen und auch technischen Fragestellung und verdeutlichen die vielschichtige Komplexität der hier vorliegenden Problematik.

Der Kommandant steht vor einer komplexen, vielschichtigen Entscheidung. Wie in den Einsendungen treffend erkannt wurde, umfasst die Situation drei Bedrohungen, die auf den ersten Blick unabhängig voneinander erscheinen: Zum einen der Schwarm mittelgrosser, KI-gesteuerter Drohnen mit unbekanntem Ziel, zum anderen der Angriff durch Bodentruppen. Hinzu kommt die dritte Gefahr, die in den potenziellen Kollateralschäden für die Zivilbevölkerung liegt.

Der Lösungsvorschlag von Hptm Raphael Iselin sticht dabei durch seine Tiefe und Weitsicht hervor. Er geht über die blosse Entscheidungsfindung hinaus und analysiert die Situation detailliert unter Berücksichtigung von technischen, taktischen und ethischen Gesichtspunkten. Besonders überzeugend ist seine klare Strukturierung verschiedener Szenarien und die sorgfältige Abwägung der Auswirkungen. Seine Überlegungen berücksichtigen nicht nur unmittelbare militärische Notwendigkeiten, sondern auch die längerfristigen Konsequenzen, die durch den Einsatz von Technologie entstehen können.

Hervorzuheben ist auch, wie Iselin die Flexibilität seiner Perspektive betont. Anstatt auf eine starre Entscheidung festgelegt zu sein, bietet er einen Ansatz, der sich an die technischen Möglichkeiten der Drohnen und die taktische Lage anpassen lässt. Die Kombination aus Zurückhaltung im Drohneneinsatz bis zum «last responsible moment» und der Option, Drohnen gezielt zur Verteidigung oder Bodenunterstützung einzusetzen, zeigt ein gutes Mass an Anpassungsfähigkeit. Seine differenzierte Betrachtung der Bedrohungen und seine Fähigkeit, potenzielle Folgen sowohl für Zivilisten als auch für die militärische Effizienz zu antizipieren, machen seinen Vorschlag nicht nur ethisch gerechtfertigt, sondern auch taktisch klug.

Schliesslich überzeugt Iselin durch seine Argumente zur Verantwortung und den ethischen Implikationen des Einsatzes von Künstlicher Intelligenz. Seine klare Position, dass Verantwortung entlang einer transparenten Befehlskette verteilt sein muss, zeigt ein Bewusstsein für die Bedeutung rechtlicher und moralischer Standards. Insgesamt bietet Iselin nicht nur eine Lösung, sondern ein vollständig durchdachtes Konzept, das den Herausforderungen moderner Kriegsführung mit Intelligenz und Integrität begegnet. Durch dieses Zusammenspiel aus Detailliertheit, innovativer Herangehensweise und moralischer Klarheit zeichnen wir ihn erneut mit einem Exemplar von Patrick Lencionis «The Five Dysfunctions of a Team» aus. Wir bedanken uns bei allen Teilnehmern für ihre aktive Beteiligung und die angeregten Einsendungen.

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Podcast stratos

stratos Podcast #3: KI und autonome Waffensysteme

Das Thema Künstliche Intelligenz und autonome Waffensysteme ist unweigerlich mit ethischen Fragen verbunden. Wie geht die Armee eines liberalen Rechtsstaates mit KI in seinen Waffensystemen um? Welche Rolle kann oder muss das Völkerrecht dabei spielen? Welche Bedeutung haben letale autonome Waffensysteme in der Zukunft? Darüber diskutieren Prof. Dr. Peter G. Kirchschläger, Ethik-Professor und Leiter des Instituts für Sozialethik ISE an der Universität Luzern sowie Gastprofessor an der ETH Zürich, und Andreas Cantoni, seit über 25 Jahren beruflich im Sicherheitsumfeld tätig, Oberst i Gst a D und Vorstandsmitglieder der Schweizerischen Stiftung für Technik und Armee STA.

Der stratos Podcast erscheint zweimal jährlich und kann auf SoundCloud, Spotify oder via RSS-Feed abonniert werden.

Fragen, Anregungen, Lob und Kritik nimmt Christoph Brunner gerne via entgegen.

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Podcast Praktisch Chef

Praktisch Chef #25: Noah Hirschi

«Praktisch Chef – der führende Podcast» erscheint jeweils am letzten Donnerstag des Monats und kann auf SoundCloud, Spotify oder via RSS-Feed abonniert werden.

Fragen, Anregungen, Lob und Kritik Josef Ochsner gerne via entgegen.

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Leader's Digest Leader's Digest #11 Newsletter

Update Führung: November 2024

Manoeuvre Is Dead – But It Can Be Revived: Overcoming Stalemates By Gaining Competitive Advantage

[The Defence Horizon Journal, 27.10.2024, Patrick Hofstetter, Alan Borioli, Till Flemming]

Technological innovations such as ubiquitous drones have led to a stalemate in the current war in Ukraine. Western observers who see the war of attrition as a disadvantage ask whether it can be transformed into a war of manoeuvre. The authors argue that this is only possible if the West succeeds in exploiting competitive advantage through innovations that are not accessible to or exploitable by opponents. Until this situation is rectified, manoeuvre warfare will remain dead.

Link: https://tdhj.org/blog/post/manoeuvre-innovation/

Seven Reflections of a «Red Commander»

[Army University Press, 09/2024, Ian M. Sullivan]

In this article Ian M. Sullivan, deputy chief of staff, G-2, for the U.S. Army Training and Doctrine Command (TRADOC), shares his reflections on wargaming and what he has learned by playing the «Red Commander». He summarizes his main findings into seven key lessons, insightful for all military leaders and tacticians.

Link: https://www.armyupress.army.mil/Journals/Military-Review/Online-Exclusive/2024-OLE/Red-Commander/

Drones are Transforming the Battlefield in Ukraine but in an Evolutionary Fashion

[War on the Rocks, 05.03.2024, Stacie L. Pettyjohn]

This article highlights the use of drones in the ongoing Ukrainian War, offering a more transparent and clear understanding of their role in modern warfare while also addressing their limitations. It provides valuable insights into current conflict dynamics.

Link: https://warontherocks.com/2024/03/drones-are-transforming-the-battlefield-in-ukraine-but-in-an-evolutionary-fashion/

Moral Coping or Simply Uncomplicated Soldiering? How Soldiers Avoid Moral Injury Through Simplification, Justification, Rationalization, and Compartmentalization

[Armed Forces and Society, 18.04.2023, Tine Molendijk]

This paper explores how 80 formerly deployed Dutch veterans interpret and cope with moral challenges, revealing a middle ground between soldiers avoiding moral conflict and being deeply affected by it. It provides valuable insight into a process of coping with moral trauma and fosters a deeper understanding.

Link: https://journals.sagepub.com/doi/full/10.1177/0095327X231165910

6 Essential Leadership Skills – and How to Develop Them

[Harvard Business Review, 18.10.2024, Rebecca Knight]

This article highlights essential skills for effective leadership in today’s world. While some of these skills may seem straightforward, the article offers valuable opportunities for self-reflection and presents the skills in a clear and concise manner.

Link: https://hbr.org/2024/10/6-essential-leadership-skills-and-how-to-develop-them


Über das «Update Führung»

Das Update Führung ist eine wiederkehrende Rubrik des Newsletters Leader’s Digest. Dieser Newsletter entsteht in Kooperation des Leadership Campus der Schweizer Armee und der Dozentur Führung und Kommunikation der Militärakademie an der ETH Zürich. Wenn Sie Leader’s Digest noch nicht abonniert haben, finden Sie unter folgendem Link weitere Informationen sowie das Formular zur Anmeldung.

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Leader's Digest Leader's Digest #11 Newsletter

Buch des Monats: «The Five Dysfunctions of a Team» von Patrick Lencioni

Was ist die Kernaussage des Buches?

Der Autor beschreibt offen und direkt, warum auch die talentiertesten Teams nicht ihr volles Potential entwickeln. Er plädiert zu Mut und Ehrlichkeit, um gerade auch schwierige Themen anzusprechen, um gemeinsam wachsen zu können und zum Hochleistungsteam zu werden. Im Buch beschreibt er, wie man Dysfunktionen in Teams entdeckt und wie man sie auflösen kann.

Die fünf Dysfunktionen sind:

  1. Abwesenheit von Vertrauen → Unnahbarkeit, Misstrauen
  2. Angst vor Konflikten → Scheinharmonie
  3. Fehlendes Commitment → Mehrdeutigkeit, Beliebigkeit, Unverbindlichkeit
  4. Mangelnde Verantwortung → niedrige Standards
  5. Unaufmerksamkeit gegenüber Resultaten → Status Quo, Ego

Was gefällt Ihnen an diesem Buch am besten?

Dass ich mich in der einen oder anderen Dysfunktionalität wiedergefunden habe. Entweder war ich Teil der Dysfunktionalität oder hatte den Mut nicht, diese anzusprechen und meinen Teil beizutragen. Heute kann ich mein eigenes Auge dafür schärfen.

Gibt es Punkte, in welchen Sie die Argumentation des Buches nicht unterstützen, oder Bereiche, die Ihrer Meinung nach zu kurz kommen?

Das Buch dient mir als Inspiration und als Anhaltspunkt für meine persönliche Reflexion rund um die Weiterentwicklung meines Führungsverständnisses und -verhaltens. Das Buch als Ratgeber zu verstehen und dogmatisch umzusetzen soll jeder für sich entscheiden. Ich stehe kritisch zur unhinterfragten Anwendung von Wissen.

An wen richtet sich Ihre Empfehlung?

An alle Menschen, die Teams führen und eine Hochleistungskultur entwickeln. Im militärischen Kontext empfehle ich dies allen Kadern, insbesondere den höheren Kadern in der Entwicklung des persönlichen Führungsstils. Denn dieser beeinflusst wesentlich die Unterstellten und deren Führungsstil.

Wie hat Ihnen dieses Buch im militärischen Führungsalltag geholfen?

Beim ersten Wirken als Bataillonskommandant und den ersten Erfahrungen im Stab.

Ein neuer Kommandant bietet immer eine Gelegenheit zum kulturellen Wandel.

Welchem Teilaspekt des Command-Leadership-Management-Modells ordnen Sie dieses Buch zu?

Das Buch beleuchtet zum wesentlichen Teil den Aspekt Leadership. Ich möchte hier darauf aufmerksam machen, dass wir in diesem Bereich als Kader volle Verantwortung tragen, die Kreativität und die Leistung in unseren Teams zu fördern. Damit führen wir einen militärischen Kulturwandel herbei, womit wir die Kampf- und Kriegstauglichkeit der Truppe wesentlich erhöhen können.

Wo sehen Sie zukünftig die grössten Herausforderungen für die Führung in der Schweizer Armee?

Dass wir unsere Kader sehr früh und noch gezielter mit dem Thema Leadership in Kontakt bringen, ohne durch zu viel Information mehr Verwirrung zu stiften als Klarheit. Dass wir gerade im hierarchischen Setting eine Kultur fördern, in der Vertrauen und eine offene Streitkultur Schlüssel zum Erfolg ist. Das Selbstverständnis muss zudem von der Ausbildungsarmee hin zum Einsatz. Manchmal habe ich das Gefühl, dass wir uns zu sehr auf die korrekte Durchführung von Einsatzverfahren konzentrieren, statt auf Chancennutzung und das Gewinnen wollen.

Die Geschwindigkeit des technologischen Wandels und die sich dadurch ständig verändernden Bedrohung zwingen uns zur Maximierung der Flexibilität und zur kreativen Adaptionsfähigkeit. Das schaffen wir, indem wir die Teams so dezentral wie möglich befähigen und ermutigen, zu Hochleistungsteams zu werden. Das Mindset «Kämpfen um zu gewinnen» scheint mir wichtig.

Und wo sehen Sie diesbezüglich die grössten Chancen?

Mit jeder neuen Generation an jungen Führungskräften und zusätzlichem Wissen kommen auch gewisse kulturelle Aspekte und neue Fähigkeiten dieser Generation mit.

Die Transformation hat begonnen.


Über den Rezensenten

Mathias Maurer ist CEO der Swiss Innovation Forces AG, der Innovationseinheit der Schweizer Armee und des VBS. Der gebürtige Berner Oberländer verantwortete zuletzt den Bereich Business Development eines weltweit agierenden Elektronikunternehmens für die Schweiz. Vorher war er als Berufsoffizier an den Inf Schulen 5 in Colombier und an den Inf Schulen 11 in Herisau tätig. In der Miliz dient der ehemalige Kommandant des Inf Bat 56 heute im Kommando Spezialkräfte mit dem Grad Oberstlt i Gst.

Privat beschreibt sich Maurer als Schüler des Lebens mit einem philosophischen Interesse an Leben, Tod und dem Ungewissen. Seine Entspannung und Energie findet er in den Bergen, auf Reisen, in Büchern und in der persönlichen Auseinandersetzung mit der stoischen Philosophie.

Über das «Buch des Monats»

Das «Buch des Monats» ist eine wiederkehrende Rubrik des Newsletters Leader’s Digest. Dieser Newsletter entsteht in Kooperation des Leadership Campus der Schweizer Armee und der Dozentur Führung und Kommunikation der Militärakademie an der ETH Zürich. Wenn Sie Leader’s Digest noch nicht abonniert haben, finden Sie unter folgendem Link weitere Informationen sowie das Formular zur Anmeldung.

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Leader's Digest Leader's Digest #10 Newsletter

Decision Game und Handlungsempfehlungen aus Leader’s Digest #10

Die Decision Games des Leader’s Digest sollen die Abonnentinnen und Abonnenten dieses Newsletters anregen, sich im Rahmen von Szenarien in die Rolle von Personen zu versetzen, die sich mit ethischen bzw. taktischen Herausforderungen konfrontiert sehen.

Zunächst wiederholen wir das letztmalig vorgestellte Szenario; im Anschluss findet sich eine Diskussion der würdigsten Handlungsempfehlungen durch Oberstlt i Gst Patrick Hofstetter, Dozent Führung und Kommunikation der Militärakademie an der ETH Zürich.

Decision Game aus Leader’s Digest #10

Szenario

Es herrscht Krieg in Europa. Die Schweiz bereitete sich seit Wochen auf eine drohende Invasion vor und blieb vorerst unbeteiligt, doch vor wenigen Tagen wurde der gegnerische Stoss auf BASEL Realität. Grenznahe Stützpunkte nördlich unseres Bataillons konnten dem Gegner bereits grosse Verluste zuführen. Nun gilt es den weiteren Vorstoss des Gegners zu verhindern.

Gegner

Nach dem abgeschlagenen Angriff im Norden reorganisiert der Gegner und wird in wenigen Tagen einen neuen Stoss mit frischen Kräften versuchen. Wir erwarten für unseren Raum als Spitzenelement ein mechanisiertes Bataillon ROT (3x Mechanisierte Kampfgruppe)

1 Mechanisierte Kampfgruppe ROT

  • 1 Zug Radschützenpanzer + 1 Räumungsmittel
  • 1 Zug Panzergrenadiere + 1 Räumungsmitte
  • 1 Kommando Zug + 2 Schützenpanzer
  • 1 Zug Kampfpanzer + 1 Räumungsmittel
  • 1 Zug Aufklärer

Eigene Mittel

Die Kampfmoral ist gut und die Truppe ist zuversichtlich aufgrund der Erfolge im Norden. Nun wurde das Gebirgsinfanteriebataillon 91 herangezogen, um ein Schwergewicht im Raum BASEL zu bilden. Es bleiben wenige Tage, um die Kampfvorbereitungen durchzuführen und das Verteidigungsdispositiv einzuexerzieren.

Die Gebirgsinfanteriekompanie 91/2 ist dazu verstärkt mit einem 8.1cm Minenwerfer- und einem Späherzug.

Die Nachbarverbände, Kompanie 1 und 3, haben den Auftrag, den Gegner Richtung Kreuzung 9123 zu kanalisieren und eine Flankierung durch ihren jeweiligen Raum zu verhindern.

Auftrag

Geb Inf Kp 91/2 (+) verhindert Stoss durch seinen Raum.

Umwelt

Die Bevölkerung im Zentrum der Stadt BASEL ist grösstenteils evakuiert. Verwenden Sie gegebenenfalls www.map.geo.admin.ch, um sich ein genaueres Bild zu machen; bei der zentralen Kreuzung handelt es sich um den BURGFELDERPLATZ.

Zeitverhältnisse

Die meisten Kreuzungen sind durch eine begehbare Kanalisation verbunden. Die Verschiebungszeit über 500m beträgt ca. 10 Min.

Fragestellung

  • Wie haben Sie ihre Züge positioniert?
  • Welchen Auftrag haben Sie Ihren Zügen erteilt?
  • Wie gewährleisten Sie die Widerstandsfähigkeit Ihrer Truppen?

Handlungsempfehlungen zum Decision Game aus Leader’s Digest #10

Zum Decision Game vom Oktober haben uns vier Einsendungen erreicht – ein grossartiger Rücklauf auf ein taktisches Problem, mit erfreulichem Resultat: vier verständliche Lösungen mit echten Varianten.

Gemeinsam sind allen Lösungen verschiedene Überlegungen zur Rücklagerung des Minenwerferzugs, zur Ausnutzung der Kanalisation, zum Einexerzieren von Gegenstössen, zum Anlegen von Munitionsdepots etc. Auch wenn diese Aspekte wichtige günstige Voraussetzungen schaffen, werden sie hier nicht weiter diskutiert. Es gilt schlicht, die alten Standards der Armee 95 oder die wiedergewonnenen Erkenntnisse der letzten zwei Jahre umzusetzen. Ich lege deshalb den Fokus in der Beurteilung auf die Verteilung der drei Infanteriezüge.

Zum besseren Vergleich der Unterschiede sei deren räumliche Anordnung von Norden nach Süden und die jeweilige Kampfidee formuliert.

Die erste Lösung «ALFA» (in der Reihenfolge der Einreichung) weist ein 1 – 2-Schema auf: Ein Zug nutzt im Vorgelände bis zur Kreuzung 9123 ab und zieht sich anschliessend als Kompaniereserve zurück; südlich der Kreuzung nützen zwei Züge nebeneinander den Gegner ab und stoppen ihn erst relativ tief im eigenen Raum, auf Höhe BRAUSEBAD–SPALENTOR.

Die zweite Lösung «BRAVO» sieht 1 – 1 – 1 vor, wobei die drei Züge hintereinander im jeweils zugewiesenen Raum den Jagdkampf führen.

Die dritte Lösung «CHARLIE» plant 2 – 1 mit zwei Zügen, die zwei Stützpunktelemente nebeneinander in Front bilden und einem dritten Zug, der als Kompaniereserve für bewegliche Kampfführung zurückgelagert ist.

Die vierte Lösung «DELTA» ist ein 1 – 1 – 1 nebeneinander, mit dem zentralen Zug, der die Kreuzung 9123 sperrt und jeweils einem Zug in der Flanke (davon der rechte mit Raumverantwortung für die Abnützung im Vorgelände).

Von den vier Varianten spreche ich mich persönlich für ALFA aus. Ich teile die Ansicht, dass in der Tiefe des eigenen Raumes die Voraussetzungen besser sind als im Raum der Kreuzung 9123. Würde ich dort meinen zentralen Stützpunkt vorsehen, wäre dem Gegner ein konzentrisches Angreifen relativ einfach gemacht: So gesehen ist der Flankenschutz der Lösung DELTA nachvollziehbar und mir gefällt insbesondere, dass dem Gegner drei Züge nebeneinander präsentiert werden. Damit ist er gezwungen, sich entweder zu verteilen oder Abschnitte zu vernachlässigen, aus denen heraus ich Gegenangriffe führen kann. Allerdings scheint mir so weit vorne das Risiko zu gross. Denn dort ist dem Gegner die Möglichkeit des Auflockerns und Zusammenwirkens entlang von mindestens zwei und bis zu vier Achsen auf die Hauptkreuzung möglich. Ein ähnliches Problem weist meiner Meinung nach die Lösung CHARLIE auf. Das Nebeneinander von zwei Stützpunkten scheint mir sehr zielführend – allerdings auch hier zu weit vorne. BRAVO ist sicher innovativ, indem es anstelle der von der Infanteriedoktrin vorgesehenen Stützpunktlösung auf Jagdkampf mit Raumverantwortung für drei Züge setzt. Nebeneinander würde ich dem noch eine gewisse Chance geben, aber bei einer Anordnung hintereinander erlaube ich es dem Gegner, seine Kraft jeweils auf einen Zug zu konzentrieren – ich mache meine eigene Kompanie zur Salami. Dem gegenüber nutzt ALFA einerseits die Tiefe des eigenen Raumes. Die Auffächerung der Strassen von der Kreuzung 9123 nach Süden ausgehend führt automatisch zu einer Auffächerung der Kräfte des Gegners – oder, falls er sich konzentriert, zu Bewegungsräumen für meine Gegenstösse und sogar Gegenangriffe. In beiden Fällen kann ich Vorteile daraus ziehen, entweder für eine stärker statische oder eine stärker dynamische Kampfführung. Allerdings würde ich dies noch konsequenter tun und alle drei Züge nebeneinander aufstellen, etwa auf der Linie ALLSCHWILERPLATZ–PUNKT 276 (oder BRAUSEBAD)–SPALENTOR. Das eigene Vorgelände kann getrost dem Späherzug überlassen werden, der mit seinen sechs Gruppen in einer ersten Phase das Schwergewicht des Gegners erkennt und in einer zweiten Phase, sobald der Gegner auf der Stützpunktlinie aufgelaufen ist, den Gegner abnützt und das Minenwerferfeuer auf den aufgelaufenen und damit zum Absitzen gezwungenen Gegner leitet.

Die Lösung ALFA scheint mir diesen Gesichtspunkten zu grossen Teilen Rechnung zu tragen. Zudem kann durchaus argumentiert werden, dass der Gegner sein Vorgehen wohl auf die Hauptachsen Richtung BRAUSEBAD respektive SPALENTOR beschränkt, womit der Raum ALLSCHWILERPLATZ dem dritten Zug als Bereitstellung für Gegenangriffe dienen kann, was dann vollends der Lösung ALFA entspricht. In jedem Fall hat der Autor, Hptm Robin Wehrle, seinen Preis redlich verdient: wir gratulieren zum Sieg und einem Exemplar von «How to Think Like an Officer» von Reed Robert Bonadonna.

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Podcast Praktisch Chef

Praktisch Chef #24: Andrea Suter

«Praktisch Chef – der führende Podcast» erscheint jeweils am letzten Donnerstag des Monats und kann auf SoundCloud, Spotify oder via RSS-Feed abonniert werden.

Fragen, Anregungen, Lob und Kritik nehmen Cécile Kienzi und Josef Ochsner gerne via entgegen.